Provisionen für Versicherungsmakler sollen sinken

BERLIN (dpa). Millionenschwere Maklerprovisionen treiben die Prämien für privat Krankenversicherte in die Höhe - nun will die schwarz-gelbe Koalition überhöhte Zahlungen verbieten. Die geplante Obergrenze soll einer durchschnittlichen Abschlussprovision von neun Monatsbeiträgen entsprechen. Dies geht aus einem Antrag hervor, der der Nachrichtenagentur dpa vorlag und über den der "Tagesspiegel" zuerst berichtet hatte.

Veröffentlicht:

Auch Lebensversicherungen sind betroffen. Nach Angaben des Bundes der Versicherten sind 16 Monatsbeiträge Provision bisher keine Seltenheit. Die oft mit 2000 oder 3000 Euro bezahlte Vermittlung dauere zwischen einigen Minuten und zwei, drei Stunden.

Mit ihrem Antrag wollen die Koalitionsfraktionen die derzeit im parlamentarischen Verfahren beratene Novelle des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagenrechts ändern.

Die Makler sollen zudem einen Teil der Provision zurückzahlen müssen, wenn ein Versicherter den Vertrag in den ersten fünf Jahren nach Vertragsabschluss wieder kündigt. Damit soll verhindert werden, dass Makler ihren Kunden bald nach einem Abschluss einen Versicherungswechsel nahelegen und erneut kassieren.

Spahn: "Wollen Auswüchse begrenzen"

Geldwerte Vorteile sollen auf den zugelassenen Höchstbetrag angerechnet werden. Die Begrenzung soll somit nicht umgangen werden können. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), sagte dem "Tagesspiegel": "Wir wollen die Auswüchse begrenzen."

Die CDU-Abgeordnete Karin Maag hatte bereits im Frühjahr kritisiert: "Wir sprechen im Durchschnitt von rund 100 Millionen Euro Prämien bei den privaten Versicherungen jährlich."

Die Änderung soll zum 1. April 2012 in Kraft treten, so dass die Versicherer genug Zeit zur Änderung von Verträgen und Tarifen haben.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was unterscheidet gute von schlechten Lobbyisten, Martin Degenhardt?

Lesetipps
Gebratene Speckstreifen

© Galina Didebashvili / imageBROKER / picture alliance

Weg mit dem Speck

Verarbeitetes rotes Fleisch erhöht offenbar Demenzrisiko

Adipositas ist eine komplexe Diagnose, die Diagnosestellung bloß über den BMI ist es nicht. 56 Fachleute zeigen einen neuen Algorithmus in der Diagnostik auf, welcher mehrere Faktoren mit einbezieht. (Symbolbild)

© ABBfoto/picture alliance

Übergewicht neu gedacht

Adipositas-Diagnose: BMI bald Geschichte?