Transplantationsmedizin

Rostocker Gewebebank setzt hohe Ziele

Die 2015 gegründete Gewebebank im Nordosten will ihre Kennzahlen in 2017 drastisch steigern.

Veröffentlicht:

ROSTOCK. Die Rostocker Gewebebank hat ein positives Fazit ihres ersten vollen Kalenderjahres nach Gründung im September 2015 gezogen. Für das laufende Jahr ist eine deutliche Ausweitung der Arbeit geplant. 532 Menschen mit Augenproblemen profitierten im vergangenen Jahr von der Rostocker Gewebebank. 2016 wurden insgesamt 741 Hornhäute durch Gewebespenden entnommen. Nach Angaben des ärztlichen Geschäftsführers Dr. Axel Manecke wurden damit sieben Prozent des bundesweiten Bedarfs gedeckt.

Im ersten Jahr des Bestehens gab es in Rostock außerdem 56 Entnahmen von Knochengewebe und 27 von Herzklappen und Blutgefäßen. Aus den 56 Knochenspenden wurden der kooperierenden Berliner Gewebebank 667 Präparate bereitgestellt, mit denen über 1000 Patienten geholfen wurde.

Die Gewebebank arbeitet unter dem Dach der 2015 gegründeten gemeinnützigen Gesellschaft für Transplantationsmedizin, die Spendermeldungen aus 16 kooperierenden Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg erhält. Dies sind vor allem kleinere Häuser der Grund- und Regelversorgung, größte Einrichtung ist das Rostocker Klinikum Südstadt.

2016 gingen insgesamt 1500 Spendermeldungen ein. In 27 Prozent der Meldungen kam es zu einer oder mehreren Gewebeentnahmen – damit liegt der Nordosten nach eigenen Angaben deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von rund zehn Prozent. Die Zustimmung der Angehörigen erreicht derzeit einen Anteil von 41 Prozent der Fälle.

"Unser Ziel ist, ohne jede zeitliche Verzögerung den Betroffenen umgehend die erforderlichen Gewebetransplantate bereit zu stellen", sagte Manecke.2017 hofft die Rostocker Einrichtung auf die Aufbereitung von insgesamt 1100 Augenhornhäuten. Die Zahl der kooperierenden Kliniken soll ausgebaut werden, auch die Zustimmungsrate der Angehörigen hofft man erhöhen zu können. Zu Jahresbeginn erwartet die Gewebebank die Genehmigung für die Aufbereitung von kardiovaskulärem Gewebe wie Herzklappen und Blutgefäßen. Mitte des Jahres rechnet man mit der Genehmigung für die Herstellung dezellulärer Herzklappen. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Finanzmärkte

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt