Migräne

Selbstmedikation dominiert

Migräne ist ein weites Feld: In der Selbstmedikation werden Triptane nur zu 30 Prozent eingesetzt.

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FRANKFURT / MAIN. Bei der medikamentösen Behandlung von Migränekopfschmerz dominiert die Selbstmedikation: Drei Viertel der 2013 in öffentlichen Apotheken abgegebenen Packungen mit spezifisch gegen Migräne ausgewiesenen Wirkstoffen waren rezeptfrei. Absolut sind das rund 7,4 Millionen Packungen.

Besonders interessant: Obgleich die migräne-selektiven Triptane das Mittel der Wahl gegen schwere einseitige Kopfschmerzen darstellen, entfallen auf sie in der Selbstmedikation mengenmäßig nur 32 Prozent (absolut: 2,3 Millionen Packungen).

Ärztliche Verordnungen mit entsprechend gesicherter Indikationsstellung "Migräne" werden dagegen von Triptanen beherrscht: 94 Prozent aller auf Rezept abgegebenen Migränemittel sind Triptane; das entspricht 2,2 Millionen Packungen.

Die Zahlen veröffentlichte kürzlich das Beratungsunternehmen IMS Health. Als rezeptfreie Migränemitteln, bei denen es sich nicht um Triptane handelt, seien alle over the counter (OTC) erhältlichen Wirkstoffe erfasst worden, für die der Beipackzettel die Anwendungsempfehlung "Migräne" enthält, erläuterte eine Sprecherin von IMS Health auf Anfrage.

Nach Gesamtumsatz kam der Teilmarkt rezeptpflichtiger und nicht-rezeptpflichtiger Migränemittel im vergangenen Jahr auf 75,5 Millionen Euro (zu Herstellerabgabepreisen). 48,6 Millionen Euro entfielen auf rezeptierte Migränemittel, knapp 27 Millionen Euro auf selbst gekaufte.

Nach Menge beläuft sich der Marktanteil der Triptane (Rx + OTC) nur auf rund 46 Prozent. Meistverkauftes Triptan ist nach wie vor die Erstanbietersubstanz Sumatriptan. Mit Außnahme von Naratriptan, das 2013 ein leichtes Umsatzplus verbuchte, war der Gesamtumsatz der Triptane laut IMS rückläufig (-4,0 Prozent). (cw)

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