Schlafhygiene

Sieben Tipps für Schlafgestörte

Eine gute Schlafhygiene kann manches Schlafproblem lösen. Allerdings sollten einige Regeln eingehalten werden.

Veröffentlicht:

REGENSBURG (ug). Die Schlafhygiene ist eine der ersten Hilfen, die bei Schlafstörungen empfohlen wird. Auf diese kognitiv-verhaltenstherapeutischen Maßnahmen wird in der aktuellen S-3-Leitlinie "Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen" hingewiesen.

Die Tipps zur Schlafhygiene seien einfach und würden deshalb von vielen Patienten zunächst als Banalitäten abgetan, berichtete der Regensburger Schlafforscher Professor Jürgen Zulley aus seiner Erfahrung.

"Aber Schlafhygiene hilft, vor allem wegen der Regelmäßigkeit. Es hört sich total langweilig an, ist aber eine wirkungsvolle Methode", sagte Zulley auf einer Veranstaltung von Bionorica SE und Springer Medizin in München.

Individuelle Strategien entwickeln

Jeder Schlafgestörte solle hier seine eigene Strategie entwickeln. Wichtig seien dabei Regelmäßigkeit und regelrechte Rituale am Abend. Die Regeln der Schlafhygiene kann man in vielen Broschüren und Büchern nachlesen. Dazu gehören etwa:

Koffeinhaltige Getränke ab mittags möglichst weglassen.

Verzicht auf Zigaretten am Abend.

Abends keinen Alkohol trinken, denn, so Zulley: "Alkohol stört den Schlaf." Die Regeln zu befolgen sei ideal, aber natürlich sei auch Genuss wichtig, relativierte er. Deshalb sei ein Glas Wein etwa am Abend in Ordnung. Aber es sei zu beachten: Mit zunehmendem Alter vertrage man auch weniger Alkohol.

Kein Sport mehr am Abend.

Nur ins Bett gehen, wenn man müde ist. Dort sollte man auch nichts anderes tun, als zu schlafen.

Wer nach zehn Minuten noch wach ist, sollte wieder aufstehen.

Wer nachts wach wird, sollte nicht auf die Uhr schauen, riet Zulley.

Mittagsschlaf nicht länger als 30 Minuten

Nach den schlafhygienischen Regeln ist es zudem besser, nicht tagsüber zu schlafen. Zulley sieht das aber anders: "Ich bin für einen kurzen Mittagsschlaf. Der Knackpunkt ist: kurz! Nicht länger als 30 Minuten. Dann nimmt man sich nichts vom Nachtschlaf weg."

Schlafe man etwa zwei Stunden am Tag, sinke der Schlafdruck am Abend und man könne nicht einschlafen.

Aber ein kurzer Mittagsschlaf zwischen 10 und 30 Minuten, bei dem man nicht in den Tiefschlaf fällt, entspanne, erhöhe die Leistungsfähigkeit am Nachmittagund beeinträchtige den Nachtschlaf nicht. Im Gegenteil, man kann nachts sogar besser schlafen, so Zulleys eigene Erfahrung.

Lesen Sie dazu auch: Die vielen Mythen um den gesunden Schlaf

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Keine Kompensation für Versorgungsdefizite

Schulbegleitung ist keine außerklinische Intensivpflege

Zulassung von Nirsevimab deckt sich nicht mit Verordnungsanspruch

450 Euro-Lücke: KBV entdeckt Off-Label-Problem bei RSV-Prophylaxe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Die 112 in Nöten

Bündnis: Rettungsdienstreform muss rasch kommen

Ausschlusskriterien gesucht

Akuter Schwindel: Wann lohnt sich eine MRT?

Lesetipps
Wird Nirsevimab bei gesunden Säuglingen verordnet, die sich formal in der zweiten RSV-Saison befinden, handelt es sich laut KBV de jure um einen Off-Label-Use. Beyfortus könne daher bei gesunden, noch nicht einjährigen Kindern in der zweiten Saison nicht zu Lasten der GKV verschrieben werden.

© zilvergolf / stock.adobe.com

Zulassung von Nirsevimab deckt sich nicht mit Verordnungsanspruch

450 Euro-Lücke: KBV entdeckt Off-Label-Problem bei RSV-Prophylaxe

Weibliche Marionette hängt an drei Fäden.

© Oleksiy / stock.adobe.com

Hormonelle Umstellung

Im Griff der Hormone: Wie die Menopause rheumatische Erkrankungen steuert