Kommentar zu Hessens Ausbildungs-Modellprojekt

Späte Charmeoffensive

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:

Stipendien, Praxisförderung, Kompetenzzentren und Mentorenprogramme: Medizinstudenten können die Charmeoffensive der Allgemeinmediziner kaum noch übersehen.

Die wenigen allgemeinmedizinischen Lehrstühle an deutschen Unis legen sich für den Nachwuchs mehr und mehr ins Zeug: Sie berichten in blumigen Worten über die Freude bei der Versorgung ganzer Familien-Clans, über die schöne Landschaft, die man als Landarzt gratis dazu bekomme und den naturnahen Hobbys, die man nun endlich ausüben könne. Gegenüber Ärztinnen wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betont.

Doch die heiße Liebe zum Fach Allgemeinmedizin oder die große Flucht aus der Stadt ins Landleben ist nicht zu spüren. Im Gegenteil: 2012 schlossen nur 949 Mediziner eine Facharztausbildung Allgemeinmedizin ab.

Im Versorgungsstrukturgesetz wurde die Residenzpflicht gelockert, Vertretungsdienste erleichtert, viele KVen reformieren ihren Bereitschaftsdienst.

Wer auf kurzfristige Effekte bei Strukturreformen gesetzt hat, der wurde zwangsläufig enttäuscht. Die Reformen entfalten nur langsam ihre Wirkung. Einen langen Atem braucht man, um junge Mediziner vom Hauarztberuf zu überzeugen. Die Werbeoffensive kommt spät - das ist aber besser als nie.

Lesen Sie dazu auch: Ärztemangel: Modellprojekt soll Hausärzte früh binden

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Interview

Wie KI den Weg in die Weiterbildung findet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Studie in Hausarztpraxen

Wann sollte man Herzgeräusche ernst nehmen?

Was, wann und wie?

EGFR-mutiertes NSCLC: Was für Diagnostik und Therapie wichtig ist

Lesetipps
Medikamenten Rezept auf dem Schreibtisch einer Arzt Praxis

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Langfinger unterwegs

KV Sachsen warnt vor Rezeptdiebstählen in Arztpraxen

Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet