Papierlose Praxis

Techniker startet Versuch mit eAU

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HAMBURG. 225 Millionen DIN-A5-Blätter fielen bei 75 Millionen Krankschreibungen in deutschen Arztpraxen vergangenes Jahr an. Das rechnet aktuell die Techniker Krankenkasse vor, die am Dienstag Entlastung und einen Pilotversuch zur digitalen Krankschreibung ankündigte. IT-Partner ist der Kieler Praxis-Programm-Anbieter MediSoftware. Zunächst soll bei dem Feldversuch die Krankmeldung an die Kasse per Mausklick aus der Praxis-EDV heraus erfolgen. Der Patient spare sich das Briefporto, und der Arzt müsse den Durchschlag für die Kasse nicht mehr ausdrucken. Und bei der Kasse entfalle der Aufwand für die Datenerfassung aus der Papiervorlage.

Im nächsten Schritt soll auch eine elektronische AU-Information an den Arbeitgeber eingerichtet werden. Wann es soweit ist, könne man noch nicht sagen, so TK-Sprecher Michael Ihly auf Anfrage. Interesse von Arbeitgeberseite sei da, allerdings müssten noch einige Rechtsfragen geklärt werden. Ihly: "Wir sind dran".

Der Pilot soll am 1. Oktober starten. Teilnehmen können alle Ärzte, die das Praxisprogramm MediSoftware nutzen und einen SafeMail- Account der KV Schleswig Holstein haben. Den könnten sich auch Ärzte aus anderen KV-Regionen kostenlos einrichten, versichert Ihly; der Testlauf der elektronischen AU sei keineswegs auf Ärzte im Norden begrenzt. Auch gebe es entgegen anderslautender Formulierung in der Pressemitteilung keine Teilnehmer-Limitierung. Wer die Zugangsvoraussetzungen erfülle, sei dabei, so Ihly.

Die elektronische Krankmeldung werde von der Praxis-EDV automatisch mit einer elektronischen Signatur versehen, heißt es. Die Daten würden über das Netz der KV und einen Server des Ersatzkassenverbandes in Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an die TK übermittelt. (cw)

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