Telemedizin-Projekt "Mein Herz" im Norden wird ausgeweitet

Die DAK hat einen neuen Partner für ihr Versorgungsmodell gefunden. Nun können auch Herzpatienten der Uniklinik Schleswig-Holstein den Home-Check nutzen.

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KIEL (di). Das Telematik-Projekt "Mein Herz" wird im Norden weiter ausgebaut. Auch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) lässt Patienten mit chronischer Herzschwäche künftig telemedizinisch zu Hause überwachen.

Die DAK hatte das Versorgungsmodell im Sommer mit den Segeberger Kliniken gestartet. Ziele sind eine Erhöhung der Diagnosesicherheit, schnellere und effektivere Therapieeinleitung sowie mehr Lebensqualität für die Betroffenen.

Nun bietet auch das UKSH DAK-Versicherten den Home-Check an. Im Mittelpunkt steht dabei die tägliche Gesundheitsüberprüfung in den eigenen vier Wänden. Patienten mit Herzschrittmacher oder Defibrillator werden über ein Zusatzgerät überwacht.

Gesundheitsdaten via Telefonanschluss ins Krankenhaus

Ihre Gesundheitsdaten gelangen über den Telefonanschluss in die telekardiologische Abteilung des Krankenhauses. Herzpatienten ohne Implantat bekommen ein elektronisches Blutdruckmessgerät, eine elektronische Waage und ein EKG. Ihre Vitalparameter werden an das Telemedizinzentrum des UKSH in Lübeck weitergeleitet.

Die Ärzte am UKSH erwarten, dass Patienten auf diese Weise mehr über ihre Erkrankung lernen und mehr Verantwortung übernehmen. Besonders für die Hochrisikopatienten erwarten sie mehr Sicherheit. Für den Umgang mit den Geräten werden die Patienten geschult, Mitarbeiter des Telemedizinzentrums installieren die Geräte in den Wohnungen.

Teilnahme ist für Patienten kostenlos

Die Teilnahme am Projekt ist für die Patienten, die in einer der teilnehmenden Kliniken zuvor mit der Hauptdiagnose Herzinsuffizienz behandelt wurden, kostenlos und freiwillig. Ihre Herzleistung muss um mindestens 55 Prozent reduziert sein.

Wenn das Modell Schule macht, könnte es zu einer kostengünstigeren Versorgung beitragen. Derzeit gibt allein die DAK in Schleswig-Holstein über drei Millionen Euro für die Behandlung von Versicherten mit schwerer Herzschwäche aus. Prognosen lassen eine deutliche Zunahme der Erkrankungszahlen erwarten.

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