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Teva verliert – aber weniger als im Vorjahr

Licht am Ende des Tunnels? Die ratiopharm-Mutter Teva hatte 2019 einmal mehr zu kämpfen. Allerdings gibt es auch gute Nachrichten.

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Tel Aviv. Der israelische Arzneimittelhersteller Teva kreuzt infolge der teuren Übernahme des Allergan-Generikageschäfts 2016 sowie des anschließend weltweiten Job-Abbaus in schwerem Fahrwasser. Hinzu kommt anhaltende generische Konkurrenz für das Hauptprodukt Copaxone (Glatiramer) gegen MS.

Unmittelbar abzusehen ist die Trendwende zwar noch nicht. Doch im Geschäftsjahr 2019 konnte der Konzern den Verlust schon erkennbar mindern. Zugleich nähren neue Produkte wie der Migräneantikörper Fremanezumab (Ajovy®) oder das Huntington-Präparat Austedo® (Deutetrabenazin) die Hoffnung auf mittelfristiges Verkaufswachstum. Die Restrukturierungsmaßnahmen, mit denen jährlich über drei Milliarden Dollar eingespart werden sollen, seien weitestgehend abgeschlossen, heißt es.

Copaxone büßt zweistellig ein

Gegenüber Vorjahr nahm Tevas Gesamtumsatz 2019 um acht Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar ab. Der operative Verlust verringerte sich auf -443 Millionen Dollar (Vorjahr: -1,6 Mrd.). Ein niedrigeres Finanzergebnis und eine höhere Steuerlast führten netto zu einer Milliarde Dollar Verlust (-2,5 Mrd.). Die Nettoverschuldung reduzierte sich zum Jahresende um zwei Milliarden auf 26,9 Milliarden Dollar.

Das MS-Mittel Copaxone® erlöste 1,5 Milliarden Dollar (-38 Prozent). Auch andere Markenprodukte waren von starkem Nachahmerwettbewerb betroffen. Mit dem im Herbst 2017 in den USA zugelassenen Austedo® wurden 412 Millionen Dollar erwirtschaftet (+102 Prozent).

Der im September 2018 in den USA zugelassene und im Frühjahr vorigen Jahres in den europäischen Markt gebrachte CGRP-Antagonist Ajovy® spielte 96 Millionen Dollar ein, überwiegend im Heimatmarkt; in Europa waren es erst rund drei Millionen Dollar.

Hoffnungsträger Fremanezumab

Für dieses Jahr lautet der KonzernForecast auf 16,6 Milliarden bis 17 Milliarden Dollar Umsatz. Der unter anderem um Währungseffekte, Abschreibungen und Restrukturierungskosten bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 2,30 und 2,55 Dollar erreichen (2019: 2,40 Dollar, -18 Prozent). Eine Gewinnprognose gemäß US-GAAP wird aktuell nicht abgegeben.

Die Erwartungen stehen unter dem Vorbehalt, dass mit Copaxone® noch rund 1,2 Milliarden Dollar umgesetzt werden und die Austedo®-Verkäufe um mehr als die Hälfte zulegen. Die Fremanezumab-Erlöse sollen sich dieses Jahr auf 250 Millionen Dollar annähernd verdreifachen. (cw)

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