Hessen

Trotz Corona zur Arbeit ins Seniorenheim – Altenpfleger muss zahlen

Weil ein Altenpfleger die Anweisungen des Gesundheitsamtes missachtete, muss er nach einem Gerichtsurteil nun eine Geldbuße zahlen.

Veröffentlicht:

Frankfurt/Main. Weil er trotz eines positiven Corona-Befundes an zwei Tagen in einem Seniorenheim gearbeitet und seine Tochter auch noch zur Schule gebracht hatte, muss ein Altenpfleger drei Geldbußen von jeweils 500 Euro zahlen. Das Amtsgericht Frankfurt verkündete am Donnerstag ein entsprechendes Urteil. Die drei Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz müssten als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden, hieß es. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte war nach entsprechenden Symptomen im April vergangenen Jahres vom Gesundheitsamt im Main-Taunus-Kreis aufgefordert worden, sich sofort in Quarantäne zu begeben. Gleichwohl erschien er noch zwei Mal an seiner Arbeitsstelle in einem Seniorenheim und blieb erst zu Hause, als zwei Tage später der positive COVID-19-Befund feststand. Daneben hatte er auch noch die Tochter zur Schule gebracht.

Vor Gericht bestritt er die Vorwürfe und gab an, von der Erkrankung erst vier bis fünf Tage später erfahren zu haben. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bestätigten jedoch als Zeugen, den Mann vor den Verstößen telefonisch zur Quarantäne aufgefordert zu haben. Das Gericht verhängte daraufhin die Geldbußen. (dpa)

Amtsgericht Frankfurt, Az.: 8940 Js 223144/20

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom