Göttingen

Uni siebt bei Lehrkrankenhäusern

Die Universitätsmedizin Göttingen dünnt ihr Netz von Lehrkrankenhäusern aus. Allein in Bremen sollen vier der bisher sechs Kliniken keine neue Kooperationsvereinbarung erhalten. Vorausgegangen war diesem Schritt eine Evaluation.

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BREMEN. Die Universität Göttingen zieht sich aus vier der ehemals sechs Bremer akademischen Lehrkrankenhäusern (AKL) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) zurück.

Künftig werde man in Bremen nur noch mit dem Bremer Klinikum Mitte (KBM) und dem St. Josef-Stift zusammenarbeiten, sagte eine Sprecherin der UMG zur "Ärzte Zeitung".

Grund für die Neuorientierung sei ein umfassendes Evaluationsverfahren der Lehrkrankenhäuser, so die Sprecherin. Die Universitätsmedizin Göttingen hatte allen Lehrkrankenhäusern gekündigt und die Zusammenarbeit erneut ausgeschrieben.

"Es wurde allen ALKs, mit denen Kooperationsvereinbarungen bestanden, die Möglichkeit gegeben, sich erneut um den Status eines ALK zu bewerben", teilt die UMG auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" mit.

"Die Neuausschreibung erfolgte im Rahmen eines Evaluationsverfahrens mit dem Ziel, die für die Ausbildung Göttinger PJ-Studierender besonders geeigneten Einrichtungen zu identifizieren."

Kooperation mit jedem zweiten Lehrkrankenhaus beendet

Zu den neuen Kriterien der Ausschreibung gehören nach Angaben der UMG die Nachfrage durch die Studierenden, die Qualität des Lehrkonzepts, die Qualität des Logbuchkonzepts, die Ergebnisse studentischer Evaluationen, die Erfüllung der Voraussetzungen gemäß Approbationsordnung, das Vorliegen von Habilitationen und die Intensität der Kooperation mit der UMG.

Am Schluss des Verfahrens hat die Universitätsmedizin Göttingen die Kooperation mit 20 ihrer ehemals 40 akademischen Lehrkrankenhäuser beendet, unter anderem mit den vier Bremer Krankenhäusern, dem Klinikum Ost, Klinikum Links der Weser, Bremen Nord und dem Diako.

Darauf hat sich der Bremer Klinikverbund "Gesundheit Nord" (GeNo) als Träger der vier kommunalen Krankenhäuser Bremens an Hamburg gewandt. Nun werden drei der vier kommunalen Kliniken in Bremen akademische Lehrkrankenhäuser der Universität Hamburg. Das bestätigte die GeNo.

Ab Anfang September stehen in den Bremer Klinika Nord, Ost und Links der Weser (LdW) 65 Plätze für Medizinstudierende von der Elbe zur Verfügung, die in Bremen ihr praktisches Jahr absolvieren wollen. Das Klinikum Bremen Mitte (KBM) der GeNo bleibt Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen, es bietet 85 Plätze.

"Für ein Klinikum ist es immer wichtig, den Status als Akademisches Lehrkrankenhaus zu haben", sagt Dr. Karin Hochbaum, standortübergreifende Lehr- und PJ-Beauftragte der Gesundheit Nord. "Schließlich sind die PJ-Studenten die Ärzte von morgen."

Sie sorgten für einen ständigen Wissenstransfer von der Uni an das Klinikum. Es sei auch für das Renommee einer Klinik von Vorteil, akademisches Lehrkrankenhaus zu sein. (cben)

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