Nordrhein-Westfalen

Uniklinik Köln bleibt bei Fusion am Ball

Für das vergangene Jahr präsentiert sich die Uniklinik voll im Saft. Investitionen in Großprojekte sollen die Zukunftssicherheit gewährleisten.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

KÖLN. Die Uniklinik Köln muss sich in Geduld üben. Die angestrebte Fusion mit den Städtischen Kliniken in der Domstadt zieht sich hin. Die Uniklinik wartet nach wie vor auf die Möglichkeit, sich einen tieferen Einblick in die wirtschaftliche Lage des Wunschpartners zu verschaffen. Die dafür notwendige Genehmigung durch den Kölner Stadtrat liege noch nicht vor, berichtete der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor der Uniklinik, Professor Edgar Schömig, vor Kurzem bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Köln.

"Wir hatten mit einer höheren Geschwindigkeit gerechnet", sagte Schömig. Die Uniklinik sei aber weiterhin an einer "weitreichenden strategischen Zusammenarbeit" mit den Städtischen Kliniken interessiert, betonte er.

Mit dem Verlauf des Jahres 2017 ist Schömig zufrieden. Die Uniklinik registrierte einen anhaltenden Zulauf von Patienten. Ihre Zahl stieg um 4,1 Prozent auf 375.695, davon wurden 63.222 stationär behandelt. In den ambulanten Tätigkeitsfeldern wie den Ambulanzen, den Medizinischen Versorgungszentren oder der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung sei die Nachfrage ungebrochen, so Schömig. Hier stiegen die Fallzahlen um 4,6 Prozent auf 312.473.

Die Uniklinik sei in konstruktiven Gesprächen mit der KV Nordrhein über eine gemeinsame Organisation der Notfallversorgung. "Das Hauptproblem sehen wir in den Vergütungsstrukturen", berichtete er.

Nach Angaben des Kaufmännischen Direktors Günter Zwilling hat die Uniklinik 2017 im zehnten Jahr in Folge ein positives Ergebnis erzielt. Der Gewinn der Klinik und ihrer Tochtergesellschaften erhöhte sich deutlich von 5,1 Millionen Euro auf 9,8 Millionen Euro. "Wir können eigene Investitionen tätigen und sind nicht nur auf Fördermittel angewiesen", betonte er. Zu den Großprojekten des Klinikums gehören der Bau eines neuen Krebszentrums und die für 2019 geplante Errichtung eines Eltern- und Kind-Zentrums.

Der Umsatz stieg um 7,7 Prozent auf 985 Millionen Euro. Zwilling geht davon aus, dass die Klinik in diesem Jahr die Milliardengrenze überschreiten wird.

Die Belegschaft ist 2017 um 343 auf 10.932 gewachsen. Auch im Pflegebereich konnte die Klinik aufstocken, berichtete Pflegedirektorin Vera Lux. Das Haus habe in den vergangenen Jahren die staatlichen Pflegestellenförderprogramme vollständig in Anspruch genommen und 59 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen.

Bei der erfolgreichen Personalsuche profitiere man von der gezielten Investition ins Personal- und Ausbildungsmarketing und von der Attraktivität des Standorts Köln, sagte sie. "Dennoch ist es auch für uns schwieriger geworden, den Personalbedarf zu decken."

Weil es in Köln keine Ausbildungsmöglichkeiten für Hebammen gibt, will die Uniklinik jetzt selbst in diesem Bereich aktiv werden, kündigte Lux an. "Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr starten können."

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