Haftpflichtschutz

Vertrag für Hebammen verlängert

Freiberufliche Hebammen müssen sich nun doch nicht sorgen, dass sie ab Mitte 2016 ohne Versicherungsschutz dastehen.

Veröffentlicht:

KÖLN. Der Haftpflichtversicherungsschutz für freiberufliche Hebammen ist bis Mitte 2018 gesichert. Das für den Gruppenvertrag mit dem Deutschen Hebammenverband (DHV) zuständige Versichererkonsortium hat ein Angebot zur Verlängerung des Ende Juni 2016 auslaufenden Vertrags vorgelegt. Es steht jetzt den 18.500 DHV-Mitgliedern offen.

Der DHV begrüßt zwar, dass der Versicherungsschutz über Mitte 2016 hinaus garantiert ist, kritisiert aber die weiter steigenden Kosten.

Freiberufliche Hebammen mit Geburtshilfe müssen seit 1. Juli über den Gruppenvertrag 6274 Euro im Jahr bezahlen. Ihre Belastung wird sich ab Mitte 2016 um rund neun Prozent erhöhen. 2017 ist eine weitere Anhebung um elf Prozent vorgesehen.

Allerdings bieten längst nicht alle Hebammen Geburtshilfe an. "Der Großteil der freiberuflichen Hebammen, die keine Geburtshilfe machen, bezahlt nach wie vor weniger als 1000 Euro pro Jahr für den Versicherungsschutz", betont Stefan Liebl, Sprecher der Versicherungskammer Bayern, die das Konsortium führt.

Grund für die steigenden Prämien sind nicht mehr Schäden, sondern steigende Schadenzahlungen der Versicherer für die Therapie- und Pflegekosten, aber auch für Rentenansprüche, Schmerzensgeld und Weiteres. "Bei schweren Geburtsfehlern liegen die Kosten heute im Schnitt bei 2,6 Millionen Euro", sagt Liebl. Das Konsortium leistet bis zu sechs Millionen Euro.

Der DHV beklagt, dass die bislang von der Politik auf den Weg gebrachten Maßnahmen zur Unterstützung der Hebammen wie der von den Krankenkassen zu zahlende Sicherstellungszuschlag und ihr Regressverzicht nicht ausreichen. Der Verband fordert zusätzlich die Einführung eines Haftungsfonds, der bei besonders teuren Schäden einspringt. (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kräftige Anhebung

Der PKV-Standardtarif wird deutlich teurer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus