Deutlicher Anstieg

Viel mehr Uni-Medizinabschlüsse

Die Anzahl der Hochschulabschlüsse ist zuletzt wieder gestiegen. In der Humanmedizin ist ebenfalls ein deutlicher Anstieg festzustellen – allerdings nicht als langfristiger Trend.

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6814 Medizinabsolventen konnten sich im vergangenen Jahr einen Doktorhut aufsetzen. Sie schlossen ihre Promotion ab.

6814 Medizinabsolventen konnten sich im vergangenen Jahr einen Doktorhut aufsetzen. Sie schlossen ihre Promotion ab.

© Michaela Begsteiger / imageBROKER / picture alliance

Wiesbaden. Im Prüfungsjahr 2019 (Wintersemester 2018/2019 und Sommersemester 2019) haben rund 512.000 Absolventen einen Hochschulabschluss an deutschen Hochschulen gemacht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist die Anzahl der Abschlüsse damit um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

33.968 Abschlüsse, also rund sieben Prozent wurden laut Destatis in den Fächern Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften absolviert, davon wiederum 17.714 direkt in der Humanmedizin. 10.898 davon waren universitäre Abschlüsse. Erstmals seit 2009 stieg die Anzahl der universitären Abschlüsse in der Humanmedizin im vergangenen Jahr wieder über 10.000 – ein Plus von sieben Prozent.

8480 neue Gesundheitswissenschaftler und -manager

In der Zahnmedizin verzeichnete Destatis 2770 Abschlüsse. Von den weiteren Abschlusszahlen im Gesundheitsbereich liegen Gesundheitswissenschaften/Gesundheitsmanagement mit 8480 verzeichneten Abschlüssen vor den nichtärztlichen Heilberufen (2168 Abschlüsse), Pflegewissenschaften/-management (1968) und der Gesundheitspädagogik (868 Abschlüsse).

In diesen Berufsgruppen spielen die Fachhochschulabschlüsse naturgemäß eine deutlich größere Rolle als in der Humanmedizin.

Langfristiger Trend weist nach oben

Über alle Abschlüsse liege die jüngste Entwicklung wieder im langfristigen Trend steigender Absolventenzahlen, der nach Angaben von Destatis seit 2001 zu beobachten ist. Lediglich 2018 sei die Anzahl der Hochschulabschlüsse gegenüber dem Vorjahr leicht um ein Prozent gesunken.

Weit mehr Abschlüsse als in der Medizin, nämlich 40 Prozent, wurden in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften abgelegt. Gut jeder vierte Abschluss (26 Prozent) entfiel den Angaben zufolge auf die Fächergruppe Ingenieurwissenschaften. Elf Prozent der Hochschulabschlüsse wurden in der Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften und zehn Prozent in den Geisteswissenschaften erworben.

Fast jede vierte Promotion in der Humanmedizin

Auch bei den Promotionen wurde ein Anstieg um drei Prozent auf 28.700 verzeichnet. Hier liegt der Anteil der Humanmedizin mit 6814 Abschlüssen bei fast 24 Prozent – also deutlich höher als bei den Abschlüssen insgesamt. Auch hier fiel der Anstieg deutlich stärker aus als über alle Abschlüsse: Die Anzahl der Promotionen in der Humanmedizin stieg 2019 im Vergleich zu 2018 um 9,5 Prozent.

Die Verteilung der Absolventen zwischen Männern und Frauen bleibt in der Humanmedizin eine eindeutige Angelegenheit: 7086 männlichen Absolventen stehen 10.628 Frauen gegenüber. Dieser Trend war bereits in den vergangenen Jahren klar zu beobachten, und hat sich unverändert fortgesetzt. Er gilt im übrigen den Zahlen des Bundesamtes zufolge auch für die Gesundheitswissenschaften und für die Zahnmedizin. (ger)

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