Vivantes wächst und gedeiht

Sind wirklich alle kommunalen Kliniken marode und finanziell angeschlagen? Von wegen, der Berliner Klinikkonzern Vivantes beweist das Gegenteil. Der Gewinn steigt und steigt, erstmals gibt es sogar Kredite ohne Bürgschaft.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:
Vivantes am Prenzlauer Berg: Der Berliner Klinikkonzern macht mehr Gewinn.

Vivantes am Prenzlauer Berg: Der Berliner Klinikkonzern macht mehr Gewinn.

© Steinach / imago

BERLIN. Der Berliner Klinikriese Vivantes hat im vergangenen Jahr erneut Gewinn erwirtschaftet. Das Plus sank von 6,3 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 5,1 Millionen.

Der Umsatz ist um drei Prozent auf 865 Millionen Euro gewachsen.

Auch für 2012 erwartet Vivantes wieder Gewinne. Als erster kommunaler Klinikkonzern wird Vivantes in diesem Jahr einen Bankkredit ohne Landesbürgschaft aufnehmen.

Das kündigte das Unternehmen am Mittwoch bei der Bekanntgabe seines Jahresergebnisses an. Möglich macht es die Erklärung zur Zukunftssicherung, die Vivantes im Herbst 2011 mit der Gewerkschaft ver.di und dem Land Berlin abgeschlossen hat.

Mit dem Kredit sollen der Neubau der Psychiatrie am Klinikum Hellersdorf und der Ausbau des Klinikums Friedrichshain finanziert werden. Seine Investitionen hat der Konzern zuletzt von 57 Millionen Euro 2010 auf 38 Millionen im vergangenen Jahr zurückgefahren.

In den neun Berliner Akutkrankenhäusern hat Vivantes 2011 insgesamt mehr als 496.000 Patienten behandelt. Dabei verkürzten sich die Liegezeiten weiter von 6,6 auf 6,5 Tage.

Altersmedizin und ein Hospiz

Der Bundesdurchschnitt liegt bei 7,3 Tagen. Deutliche Zuwächse verzeichnete Vivantes im ambulanten Bereich. Mit 284.812 Patienten wurden hier 5,8 Prozent mehr versorgt.

Die Medizinischen Versorgungszentren des Konzerns legten bei ihren Umsatzgewinnen von rund zehn auf mehr als elf Millionen Euro zu. Auch die anderen Vivantes-Tochtergesellschaften verzeichneten wachsende oder wenigstens stabile Umsatzerlöse.

Allein die Komfortklinik GmbH steigerte ihre Erlöse von knapp sechs auf 10,2 Millionen Euro. 2012 sollen zwei weitere Komfortstationen eröffnen.

Als strategischen Schwerpunkt für die Zukunft betrachtet der kommunale Klinikriese den Ausbau der Altersmedizin. Neben dem bereits bestehenden altersmedizinischen Zentrum am Wenckebach-Klinikum sollen in diesem Jahr zwei weitere Zentren an anderen Standorten eröffnen.

Ergänzt werden soll der Schwerpunkt auch von einer neuen Tochtergesellschaft, der Vivantes Hospiz GmbH. Zunächst soll ein Hospiz mit 16 Plätzen am Wenckebach-Krankenhaus entstehen.

Damit ist Vivantes nach eigenen Angaben bundesweit das erste kommunale Krankenhausunternehmen, das ein Hospiz eröffnet.

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