Der konkrete Fall

Wechselangebot: Wem kann man trauen?

Rufen Tarifwechselberater unaufgefordert an, sollten Versicherte vorsichtig sein. Oft haben die angebotenen Tarifeinsparungen einen teuren Haken.

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Frage: In der letzten Zeit bin ich wiederholt wegen meiner privaten Krankenversicherung angerufen worden. Ich bin seit 50 Jahren bei derselben Gesellschaft. Die Anrufer erzählten mir, dass ich meine Prämien um bis zu 40 Prozent senken könnte, ohne dass sich am Leistungsumfang etwas ändern würde. Was ist von solchen Angeboten zu halten?

Antwort: Sie sollten besser die Finger davon lassen. Es gibt eine Reihe sogenannter Tarifwechselberater, die PKV-Kunden bei einem Wechsel in einen anderen Tarif desselben Unternehmens unterstützen wollen. Die allermeisten machen das Honorar, das sie für diese Leistung erhalten, von der Höhe der Ersparnis abhängig. Das heißt: Je mehr der Kunde an seiner Prämie einspart, desto mehr verdient der Berater.

Einsparungen in dem von Ihnen geschilderten Umfang lassen sich in der Regel nur über deutliche Leistungseinschränkungen oder eine drastisch höhere Selbstbeteiligung erreichen. Beides ist nicht ratsam.

Es gibt auch seriöse Unternehmen, die wirklich im Interesse der Kunden agieren und nicht nur auf ihren eigenen Verdienst schielen. Diese Berater würden Sie aber nie unaufgefordert anrufen. "Seriöse Tarifwechselberater sind nicht marktschreierisch unterwegs", bestätigt Stefan Reker, der Sprecher des PKV-Verbands. "Im Moment sind sehr viele unseriöse Anbieter aktiv", berichtet er.

Einige von ihnen versuchten sogar, den Eindruck zu erwecken, sie würden im Auftrag des PKV-Verbandes anrufen. Der Verband prüft, ob und wie er dagegen vorgehen kann.

Wenn Versicherte mit der Höhe der Prämien unzufrieden sind und in einen anderen Tarif wechseln wollen, sollten sie sich immer zuerst an das PKV-Unternehmen selbst wenden, empfiehlt Reker. (iss)

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