Weniger neue Azubis in Arztpraxen

In den Freien Berufen nimmt die Zahl der Auszubildenden zu. Ausnahme: Arztpraxen. Praxischefs haben in diesem Jahr weniger Azubis eingestellt als noch 2010.

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BERLIN (reh). Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) meldet für dieses Jahr zwar einen Anstieg der Ausbildungsverträge in Praxen, Kanzleien und Apotheken - und zwar von 0,4 Prozent. Denn zum Stichtag 30. September 2011 seien 42.612 Neuverträge geschlossen worden (2010 waren es 42.441 Neuverträge). Aber ausgerechnet in den Arztpraxen wurden dieses Jahr 1,1 Prozent weniger Auszubildende eingestellt.

Das ist nicht nur deshalb ein Grund zur Sorge, weil der Ausbildungsberuf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) generell der zahlenmäßig stärkste bei den Freien Berufen ist - dies mit 14.481 Neuverträgen auch in 2011. Sondern weil laut BFB-Präsident Dr. Ulrich Oesingmann vor allem der relativ starke Rückgang in den neuen Ländern um sieben Prozent (109 Verträge weniger) zu der Negativentwicklung beigetragen haben dürfte.

Dabei ist generell bei den Freien Berufen die Bereitschaft auszubilden in den neuen Bundesländern zurückgegangen: Während der BFB für die alten Bundesländern einen Zuwachs um 1,0 Prozent (das entspricht einem Plus von 446 Verträgen) auf nunmehr 37.864 Verträge meldet, ist die Zahl der Neuverträge in den neuen Ländern um 5,5 Prozent, das sind 275 Verträge weniger, auf jetzt 4748 zurückgegangen.

Positiv wertet Oesingmann allerdings, dass unter den über 42.600 Neuverträgen rund 6000 neue und damit zusätzliche Ausbildungsplätze in rund 4000 Praxen, Kanzleien und Apotheken enthalten sind, die zuvor nicht ausgebildet hätten.

Zahl der Steuerfachangestellten steigt rapide

"Das ist ein großer Erfolg für die Freien Berufe und ihr Engagement für den Ausbildungspakt, dessen Partner der BFB seit 2007 ist."

Das stärkste Plus verzeichneten übrigens die Steuerfachangestellten mit 4,6 Prozent und insgesamt 6461 neu geschlossenen Verträgen.

Positiv ist auch die Entwicklung bei den Zahnmedizinischen Fachangestellten mit einem Plus von 3,8 Prozent auf 11.899 Verträge. Für die Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten in den Apotheken meldet der BFB hingegen weiter rückläufig Zahlen.

Bis zum Stichtag 30. September seien in den Apotheken 1621 Verträge abgeschlossen worden. Das sind nach Angaben des BFB 4,6 Prozent weniger als noch im Vorjahr.

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