Unimedizin Halle

Wirtschaftsminister gegen Verlagerung

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister hält nichts von einer Verlagerung der Grundausbildung nach Magdeburg. Scharfe Kritik kommt auch von der Kammerchefin.

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HALLE. In ihrem Bemühen um den Erhalt des Medizinstudiums in ihrer Stadt bekommen die Hallenser mittlerweile Unterstützung von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU). Der lehnt die vom Wissenschaftsrat empfohlenen Einschnitte an der medizinischen Fakultät ab.

Nach Ansicht Möllrings würde die von Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) ins Spiel gebrachte Verlagerung der Grundausbildung angehender Mediziner nach Magdeburg zu Mehrkosten führen.

Auch die Konzentration auf einige wenige Schwerpunkte (Allgemeinmedizin, Epidemiologie und Pflegewissenschaften - Vorschlag des Wissenschaftsrates) sei wenig zielführend.

Entscheidend sei, über Kooperationen und eine Konzentration von Kompetenzen nachzudenken. "Das aber wird leider nicht ganz ernst genommen", meint Sachsen-Anhalts Ärztekammerpräsidentin, Dr. Simone Heinemann-Meerz.

Beispiel dafür sei die Ausschreibung eines Chefarzt-Postens für die Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie (MKG) an der Uni Magdeburg. "Halle hat auf diesem Gebiet nachweislich eine sehr viel höhere fachliche Kompetenz und wissenschaftliche Reputation."

Die Kammerpräsidentin befürchtet unnötige Konkurrenz und Probleme, zumal in Magdeburg Kandidaten in der engeren Wahl sind, die auch auf der Hallenser Liste für die MKG-Professur stehen.

Ordnend eingreifen könnte der Vorsitzende beider Aufsichtsräte, Gesundheitsminister Norbert Bischoff (SPD). Die Chance auf eine vom Land propagierte und geforderte Komplementarität ist damit erst mal vertan, kritisierte Heinemann-Meerz. (zie)

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