Deutsche Betriebe

Zahl der Arbeitsschutz-Kontrollen sinkt weiter

In fast allen Ländern sind die Kontrollen von Standards für Sicherheit und Gesundheitsschutz rückläufig. Im Durchschnitt werden Betriebe nur alle 25 Jahre kontrolliert.

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Berlin. Die Zahl der Arbeitsschutz-Kontrollen in deutschen Betrieben ist weiter gesunken. Im Jahr 2018 machten die zuständigen Länderbehörden 167.000 Betriebsbesichtigungen, nachdem es 2017 knapp 183.000 gewesen waren – und 2008 mehr als 332.000. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Der Abstand bis zu einer erneuten Kontrolle eines Betriebs verlängerte sich im Schnitt auf 25 Jahre nach zuvor 22,5 Jahren - 2008 waren es keine 12 Jahre.

Steigerung in fünf Bundesländern

Bundesweit ging die Zahl der Kontrollen von Standards zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz 2018 in fast allen Ländern zurück. Im Vergleich zu 2017 wieder Steigerungen gab es nur in Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein. Beim Abstand bis zu einer erneuten Kontrolle gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern.

Deutlich am kürzesten ist der Takt nach den jüngsten Daten für 2018 in Mecklenburg-Vorpommern mit im Schnitt 5,5 Jahren. Am längsten ist dagegen der Abstand bis zum nächsten Kontrollbesuch im Saarland mit zuletzt durchschnittlich 47 Jahren.

Linke: Kontrollen kaputtgespart

Linke-Fachpolitikerin Jutta Krellmann kritisierte, Kontrollen würden seit Jahren kaputtgespart. Der Staat sei der Meinung, er könne diese Aufgabe den Unternehmen überlassen. „Für die Beschäftigten ist das ein Glücksspiel, auf Kosten ihrer Gesundheit.“

Die Coronavirus-Pandemie sei „ein Brandbeschleuniger für die Mängel des Kontrollsystems“. Es sei empörend, dass davon gerade Branchen wie der Handel betroffen seien. Gesundheitsschutz müsse nun höchste Priorität haben. (dpa)

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