Telematikinfrastruktur

Zahnärzte fordern längere Frist

Die Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung hat ein Zehn-Punkte-Papier zur Digitalisierung beschlossen.

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FRANKFURT/MAIN. Die Zahnärzte wollen für die gerade erst bis zum 31. Dezember des kommenden Jahres prolongierte Frist (wir berichteten) für die Umsetzung des Versichertenstammdatenmanagements eine weitere Verlängerung. Das geht aus einem Beschluss der Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) vom Donnerstag hervor.

Die Industrie könne die benötigten Komponenten – anders als geplant – voraussichtlich erst zum Jahresende 2017 zur Verfügung stellen, heißt es zur Begründung. Das wirke sich auf die Ausstattung der Praxen aus. "Fristen und Sanktionen für Zahnärzte, Ärzte und Selbstverwaltung sind das falsche Instrument für die Förderung des Ausbaus der Telematikinfrastruktur", kommentiert die KZBV ihren an den Gesetzgeber adressierten Vorstoß.

Darüber hinaus haben die Delegierten der Vertreterversammlung ein Zehn-Punkte-Papier für eine Digitalisierungsstrategie mit dem Titel "Chancen nutzen, Datenschutz und Datensicherheit gewährleisten" verabschiedet.

Damit soll den Gestaltungsanspruch der Selbstverwaltung für eine Digitalisierungsstrategie gestärkt werden, erklärt die KZBV. Außerdem werde darin verdeutlicht, dass digitale Anwendungen den Zahnärzten eine Fokussierung auf ihre Kernkompetenz ermöglichen müssen, nämlich der Versorgung ihrer Patienten.

Digitale Tools gegen Bürokratie

Digitale Anwendungen sollen darüber hinaus nach Ansicht der Zahnärzte insbesondere bei der Bewältigung von Bürokratielasten helfen. Zudem müsse "der Patient Souverän seiner Daten bleiben", betont Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV, der die Digitalisierung als Chance sieht, "gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsinformationen zu schaffen und die Versorgung zu verbessern."

Kosten und Aufwände, die der Zahnärzteschaft durch die Digitalisierung entstehen – etwa die Investitionen in den Praxen bei Einführung der Telematikinfrastruktur und Aufwände bei der Beratung der Patienten – müssten vollständig übernommen und honoriert werden, fordert die KZBV.

Das Zehn-Punkte-Papier der Zahnärzte zur Digitalisierung soll in Kürze auf der Website der KZBV zum Download bereit stehen, heißt es. (mh)

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