Klinik zieht Bilanz

Zentraler Anschluss an die TI bewährt sich

Das KfH war eine der ersten Einrichtungen, die für viele Standorte ein Rechenzentrum mit Konnektorfarm als Zugang zur TI wählte. Das Beispiel könnte Modell für Kliniken sein.

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Neu-Isenburg/Hamburg. Die Bilanz nach zwölf Monaten fällt positiv aus. Vor etwa zwei Jahren entschied sich das Kuratorium für Heimdialyse (KfH), den Zugang seiner bundesweit 220 Standorte zur Telematikinfrastruktur (TI) zentral über ein Rechenzentrum zu regeln und in den Praxen selbst keine Konnektoren aufzustellen.

Die Standorte sind daher seit einem Jahr über ein hochsicheres Netz mit einem Rechenzentrum verbunden, in dem eine Konnektorfarm mit vielen zusammengeschalteten Konnektoren für das KfH den Zugang zur TI gewährleistet. Sogar die Praxiskarten (SMC-B) sind mittlerweile in dem Rechenzentrum in Hamburg hinterlegt.

Infrakstruktur auf dem Land bleibt kritisch

Steckt ein Patient seine Gesundheitskarte in den Kartenleser in einem der KfH-Zentren, nimmt dieser über ein privates Netzwerk die Verbindung mit dem Rechenzentrum auf, das wiederum die TI kontaktiert. Der Stammdatenaustausch läuft dann quasi über den Umweg Hamburg hin und zurück. Die Dienstleistung funktioniert: „Mir ist kein Ausfall im Rechenzentrum bekannt“, sagt Martin Overath vom KfH.

Die einzigen Probleme, die an den KfH-Standorten auftreten, seien durch die unzureichende Infrastruktur in manchen ländlichen Regionen bedingt: Es fehlt der nötige Breitband-Zugang ins Netz. Das wäre bei einem dezentralen Zugang in die TI aber auch nicht anders.

Partner in dem Projekt sind neben dem KfH akquinet als Betreiber des Rechenzentrums und der Konnektorfarm, sowie der VPN-Zugangsdienst Telemed, der zur CompuGroup Medical gehört. „Wenn jetzt die medizinischen Anwendungen wie der Medikationsplan und die Notfalldaten dazu kommen, später auch die E-Patientenakte, dann können auch noch weitere Anbieter von Fachdiensten dazu kommen“, erläutert Johannes Liebrecht von akquinet.

TI kann Entlastung schaffen

Das KfH sei mit den Reaktionszeiten beim Zugang in die TI sehr zufrieden, ergänzt Overath, IT-Architekt für das Projekt. Vor allem aber sei die von akquinet entwickelte „Management-Konsole“ sehr hilfreich. Durch das zentrale Management der Kartenleser und der Zugriffsrechte werde zudem die Fehlertoleranz bei der Bedienung, etwa durch Eingabe falscher Pin-Nummern erhöht.

Akquinet und KfH hoffen, dass mit der TI-Anschlusspflicht bis Ende des Jahres auch Kliniken den Dienst nutzen. „Sie haben zwar eigene Server, über die eine Konnektorfarm als Zugang für die aufgestellten Kartenterminals geschaltet werden könnte“, so Liebrecht. Aber das Management der Zugangsdienste durch den zentralen Anbieter helfe, die Kapazitäten der IT in den Häusern zu entlasten. (ger)

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