apoBank fürchtet nicht um Merckle-Kredit

DÜSSELDORF(hai/eb). Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) rechnet nicht mit einem Verlust ihres Kredits über rund 103 Millionen Euro an den Pharmagroßhändler Phoenix. Phoenix gehört zum Merckle-Imperium. Anfang der Woche hatte es Meldungen über einen Abschreibungsbedarf bei diesen Krediten gegeben.

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"Die Phoenix-Geschäfte laufen gut, es besteht keine Ausfallgefahr", hieß es gestern aus gut unterrichteten Kreisen. Die Genossenschaftsbank ist eine von insgesamt 61 Gläubigerbanken, die an der Sanierung der Merckle-Gruppe beteiligt sind.

In dieser Woche soll Berichten zufolge eine Einigung zwischen der Merckle-Familie und den Banken unterschrieben werden. Das Rettungskonzept, über das die Zeitschrift "Manager Magazin" in der aktuellen Ausgabe schreibt, sieht vor, dass Darlehen über insgesamt 8,4 Milliarden Euro bis Ende Januar 2011 ausgesetzt werden. Alleinerbe Ludwig Merckle habe sich verpflichtet, diesen Betrag in zwei Jahren an die Banken zurückzuzahlen. Im Gegenzug erhielten die beiden Merckle-Gesellschaften ratiopharm und Phoenix weitere Kredite über insgesamt 430 Millionen Euro zur Liquiditätsstärkung.

Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, sollen die Treuhänder, die die Sanierung der Merckle-Beteiligungen überwachen, drei Firmen verkaufen, um die Schulden zu begleichen. Verkaufskandidaten sind außer dem Baustoffkonzern HeidelbergCement und Phoenix auch der Generikahersteller ratiopharm.

Am Dienstag gab der private Krankenversicherer Debeka bekannt, mit ratiopharm als erstem Arzneimittelhersteller einen Rabattvertrag über das gesamte Sortiment abgeschlossen zu haben. Der Vertrag trete sofort in Kraft. "Die Rabatte kommen allen Versicherten der Debeka zugute, denn sie führen langfristig zu einer Stabilisierung der Beiträge", heißt es in einer Mitteilung der Debeka.

Die Merckle-Gruppe war Ende 2008 in finanzielle Schieflage geraten. Der Gründer der Familienholding, Adolf Merckle, hatte sich Anfang 2009 das Leben genommen.

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Kosten und Nutzen

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