Hauptstadtkongress

Wer zähmt Big Data, KI und Co?

Das Gesundheitswesen wird digital. Wie der disruptive Wandel moderiert werden kann, ist Thema des Hauptstadtkongresses 2019. Auch die Risiken sollen zur Sprache kommen.

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:
Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit, der am Dienstag eröffnet, steht im Zeichen der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit, der am Dienstag eröffnet, steht im Zeichen der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

© metamorworks / Getty Images / iStock

BERLIN. Von Big Data über Künstliche Intelligenz bis zur praktischen Anwendung in einer elektronischen Patientenakte (ePA): Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit, der am Dienstag eröffnet, steht im Zeichen der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Bereits zum dritten Mal nach 2015 und 2018 stellen die Veranstalter das Thema weit nach vorne. Bei der Vorab-Pressekonferenz wurde deutlich: Das Thema wird die niedergelassenen Ärzte, die Krankenhaus-Manager und die Pflegedirektoren auch in Zukunft nicht mehr loslassen. „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz werden die Gesundheitssysteme weltweit revolutionieren“, sagte Kongresspräsident Gesundheitssenator a. D. Ulf Fink am Montag in Berlin.

Folgerichtig startet der Kongress daher mit einem Beitrag dazu, wie die Genomsequenzierung aus der Grundlagenforschung in eine präzise Krebsdiagnostik und zielgerichtete Therapien von Patienten übersetzt werden kann. Wie dafür Big-Data-Analytik und mathematische Modellierung zum Einsatz kommen, wird der deutsche Spitzenforscher Professor Roland Eils in seinem Eröffnungsimpuls aufgreifen.

Wie sich die Risiken des Prozesses ethisch einordnen lassen, darauf wollen die Leiter der Teilkongresse Professor Axel Ekkernkamp (Deutsches Ärzteforum), Hedwig François-Kettner (Deutscher Pflegekongress) und Professor Heinz Lohmann (Managementkongress Krankenhaus, Klinik, Rehabilitation) eingehen. „Wir müssen uns um den emotionalen Teil des digitalen Wandels kümmern“, sagte Lohmann am Montag. Es werde bei den Menschen zu „Statusängsten“ kommen. Zu sagen, mit der Digitalisierung werde alles besser, sei nur die halbe Miete.

Unerwarteter Treiber der Entwicklung sei der Fachkräftemangel, sagte Ekkernkamp. Der „papierlose Arbeitsplatz“ spiele bei der Rekrutierung zunehmend eine Rolle. Noch bestehe der Prozess der Digitalisierung aus „Insellösungen“, sagte François-Kettner. Es sei noch nicht sichergestellt, dass elektronische Patientenakten nach einheitlichen Maßstäben aufgebaut sein werden.

Mit den daraus resultierenden Fragen wird auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag konfrontiert sein. Er wird bei der Eröffnungsveranstaltung sprechen und aller Voraussicht nach im Anschluss einen etwa einstündigen Rundgang durch die Ausstellung beim Hauptstadtkongress unternehmen.

  • Hauptstadtkongress 8000, Entscheidungsträger aus dem Gesundheitswesen werden vom 21. Mai bis 23. Mai 2019 erwartet.
  • 600 Referenten treten bei mehr als 150 Veranstaltungen auf.
  • 15 Fortbildungspunkte können Ärzte erwerben.

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