Degenerierte Makula: nach dem Lasern Steroide?

NÜRNBERG (sko). Patienten mit einer altersabhängigen Makuladegeneration und krankhaften Gefäßneubildungen im Auge kann eine Photodynamische Therapie helfen, bei der die Gefäße mit Hilfe eines Lasers verödet werden. Doch häufig kommt es nach einer solchen Behandlung zu einer Entzündungsreaktion an der Netzhaut. Helfen kann hier die Injektion des Steroids Triamcinolon.

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Bei der Photodynamischen Therapie (PDT) wird dem Patienten zunächst der Farbstoff Verteporfin injiziert. Dieser lagert sich in Gefäßneubildungen in der Netzhaut ab, wie sie bei Patienten mit einer feuchten, altersabhängigen Makuladegeneration vorkommen. Wird nun die Netzhaut mit Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt, wird der Farbstoff aktiviert, was wiederum zu einer Koagulation des betroffenen Gefäßes führt.

"Nach einer PDT laufen immer Entzündungsreaktionen an der Netzhaut ab", wie Privatdozent Dr. Daniel Pauleikhoff aus Münster bei einer Tagung der Deutschen Ophthalmochirurgen in Nürnberg berichtet hat.

Diese Entzündungen können den Erfolg der PDT beeinträchtigen. Deshalb sei die gleichzeitige Therapie mit einem entzündungshemmenden Steroid durchaus sinnvoll, allerdings nicht zugelassen. Denn: "Es gibt leider noch keine harten Daten dazu", so Pauleikhoff.

Erste Pilotstudien lieferten aber Hinweise, daß durch die Steroidbehandlung die Häufigkeit von Nachbehandlungen gesenkt werden könne, da die Gefäße stabilisiert würden. Auf die Sehschärfe habe die Injektion hingegen keinen Einfluß.

Außerdem wies Pauleikhoff auf das Glaukomrisiko durch die Kortison-Therapie hin. Wegen der unklaren Situation zu Nutzen und Risiko wendet er die zusätzliche Injektion erst bei Patienten an, bei denen die einmalige PDT allein keinen zufriedenstellenden Erfolg gebracht hat. Doch es besteht Hoffnung auf Klarheit: "Im letzten Jahr sind viele Studien angelaufen, die den Nutzen der Steroid-Injektion klären sollen."

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