Spender-Organe waren offenbar mit Tollwut infiziert

MAINZ/HEIDELBERG (dpa). An mehreren deutschen Kliniken sind möglicherweise mit Tollwut infizierte Organe transplantiert worden. Die Spenderin der Organe sei "höchstwahrscheinlich" infiziert gewesen, bestätigte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) in Neu-Isenburg.

Veröffentlicht:

Einige Patienten, die Organe von der Frau bekommen hätten, seien in einem "medizinisch äußerst kritischen Zustand". Der Frau seien Lunge, Niere, Bauchspeicheldrüse, Leber und Augenhornhaut entnommen worden, berichtet die Mainzer "Allgemeine Zeitung".

In Heidelberg ist wahrscheinlich ein Patient bei einer Lebertransplantation infiziert worden, wie eine Sprecherin des Universitätsklinikums sagte. Die Infektion verlaufe in der Regel tödlich, erläuterte sie. Infizierte Organe seien Empfängern in fünf verschiedenen Zentren in Deutschland transplantiert worden. Zwei an der Universitätsklinik Mainz versorgte Patienten sind nach Informationen der "Allgemeinen Zeitung" nicht erkrankt.

Gegen Tollwut gibt es keine Therapie. Hauptüberträger der Viren sind Füchse. Beim Menschen dauert es von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit drei Wochen bis ein Jahr. Eine Impfung kann auch nach Infektion noch schützen. "Auch die jetzt infizierten Patienten können möglicherweise noch durch eine aktiv-passive Immunisierung mit Impfstoff und Immunglobulin vor dem Ausbruch der Krankheit bewahrt werden", sagte Professor Christel Hülße von der Ständigen Impfkommission zur "Ärzte Zeitung".

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen