Forschung

Immunzellen stellen Körperfett auf die Umwelt ein

Immunzellen steuern, Studien zufolge, den Einfluss von Umweltreizen auf das Fettgewebe.

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MÜNCHEN. Regulatorische T-Zellen (Tregs) spielen offenbar eine wichtige Rolle für die Funktion des Fettgewebes, berichtet das Helmholtz Zentrum München.

Forscher arbeiteten im Versuchsmodell heraus, dass die Zahl der Tregs im Fettgewebe durch verschiedene Umweltreize ansteigt. Dazu gehörten eine kurzfristige Kältebehandlung, Stimulation des sympathischen Nervensystems (ß3-Adrenozeptoren) oder eine kurzzeitige Gabe kalorienreicher Nahrung.

Die Stärke des Treg-Anstiegs war je nach Fettgewebstyp unterschiedlich: Besonders ausgeprägt war sie in braunem Fett, etwas schwächer im Unterhautfettgewebe und am schwächsten im Bauchfett, so das Zentrum. Alle diese Reize führten dazu, dass sich vermehrt Tregs aus Vorläufer-T-Zellen bildeten.

Um zu untersuchen, welche konkrete Funktion die Tregs im Fettgewebe ausführen, untersuchten die Forscher, welche Genaktivitäten sich dort veränderten. Vor allem im braunen Fett seien verstärkt solche Gene abgelesen worden, die zur Thermogenese sowie zur Lipolyse und Oxidation von Fettsäuren gebraucht werden.

Anschließende Untersuchungen ergaben zudem, dass die Signalmoleküle Stat6 und Pten eine tragende Rolle bei diesem Vorgang spielen (Cell Metabol 2017; 26: 475–492).

"Unsere Erkenntnisse beleuchten die komplexen Interaktionen zwischen unserem Körper und der Umwelt", wird Professor Matthias Tschöp, Helmholtz Zentrum München, zitiert. "Wir wissen bereits seit einer Weile, dass Hormone dabei eine Schlüsselrolle spielen. Nun müssen wir wohl einkalkulieren, dass Immunzellen genauso wichtig für einen ausgeglichenen Stoffwechsel sein können. Insofern helfen uns die aktuellen Ergebnisse dabei effizientere Wege zu entwickeln, den Kalorienhaushalt therapeutisch zu optimieren." (eb)

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