Robert Koch-Institut

Fast jeder dritte Deutsche hat eine Allergie

Allergische Symptome quälen nach einer RKI-Umfrage besonders junge Erwachsene und Frauen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Neue Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) bestätigen die starke Zunahme von Allergien in den letzten Jahren in Deutschland. So haben sich nach RKIAngaben die Allergie-Raten in Deutschland zwischen den Erhebungen 1990/92 und 2008/11 nahezu verdoppelt.

In der aktuellen Erhebung "Gesundheit Erwachsener in Deutschland aktuell" (GEDA) wurden zwischen 2014 und 2015 insgesamt 23.342 Menschen nach Allergien befragt (J Health Monit 2017: 2: 1). Davon gaben 28,1 Prozent der Befragten an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten eine allergische Erkrankung hatten (außer Asthma!). Hochgerechnet ist von etwa 12,3 Millionen Betroffenen in Deutschland auszugehen.

Frauen sind danach von Allergien deutlich häufiger betroffen (31,6 Prozent) als Männer (24,5 Prozent). Auch gaben Erwachsene im jüngeren und mittleren Alter bis 65 Jahre häufiger Allergien an als ältere Menschen. Und bei Menschen der oberen Bildungsgruppe ist die Zahl derjenigen, die von Allergien betroffen sind, besonders hoch, vor allem bei Erwachsenen im mittleren Alter von 30- bis 64 Jahren (35 bis 36 Prozent). Zum Vergleich in der unteren Bildungsgruppe waren es nur 26 bis 33 Prozent.

Besonders häufig wurden allergische Symptome an Haut und Schleimhäuten, in den Atemwegen und am Darm angegeben. Allergien schränken die Lebensqualität oft erheblich ein.

Wenngleich in der Umfrage keine gezielte Abfrage nach einzelnen allergischen Erkrankungen erfolgte, werde ein beachtliches Krankheitspotenzial deutlich, betont das RKI. Jeder positiven Antwort liege dabei ein Leidensdruck mit entsprechender medikamentöser Behandlung zumindest der Symptome zugrunde. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnostik und angemessene Versorgung für Allergiker von großer Bedeutung. Dies sei nicht nur für die Lebensqualität der Betroffenen, sondern auch unter volkswirtschaftlichen Gesichts- punkten wichtig. (eis)

Mehr zum Thema

Almirall

Neue Option bei atopischer Dermatitis

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Lesetipps
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (r.) bei der Kabinettssitzung am Mittwoch in Berlin.

© Michael Kappeler/dpa

Bessere Rahmenbedingungen für Praxen

Kabinett macht Weg für Lauterbachs Hausärzte-Gesetz frei

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle

Der Nephrologe Prof. Jürgen Floege von der Uniklinik RWTH Aachen rät beim 18. Allgemeinmedizin-Update-Seminar in Mainz davon ab den RAS-Blocker abzusetzen wenn der Kaliumspiegel des Patienten ansteigt, da so weder die eGFR verbessert noch das Hyperkaliämierisiko gesenkt wird.

© SaroStock / stock.adobe.com / generated AI

Nephrologe rät

RAS-Blocker bei Hyperkaliämie möglichst nicht sofort absetzen