Pollenallergie

Beifußpollen – Taxi für Bakterien

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MÜNCHEN. Bei Asthmatikern können unterschiedliche Stoffe in der Luft Atemprobleme verursachen. Dazu gehören auch Bakterien und Endotoxine. Wie sie in die Luft gelangen, war bisher unklar. Ein Team der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München (HMGU) konnte zeigen, dass hauptsächlich der Pollen des Beifußes Bakterien transportiert und so noch aggressiver wird. Dies ist jedoch nicht der Fall in bestimmten alpinen Regionen wie Davos (JACI 2018; online 15. Juli).

Über fünf Jahre untersuchte das Team von TUM und HMGU zusammen mit Kolleginnen und Kollegen von CK-CARE "Christine Kühne – Center for Allergy Research and Education" die Luft in der Innenstadt Münchens und im alpinen Raum, teilt die TUM mit – genauer in Davos.

Sie analysierten, welche Pollen in der Luft zu finden waren, und maßen die Konzentration von Endotoxinen. Ergebnis: Die Menge an Endotoxin in der Luft nahm nur zu, wenn auch die Pollenkonzentration der Beifuß-Pflanze anstieg – unabhängig von klimatischen Veränderungen.

Parallele Kontrollmessungen in Davos zeigten, dass die allgemeine Luftbelastung durch Pollen und Endotoxine dort sehr viel geringer war, heißt es in der Mitteilung. Dennoch war auch hier ein Zusammenhang von Beifußpollen und den Bakteriengiften nachweisbar.

Das Team um Professor Claudia Traidl-Hoffmann und Professor Jeroen Buters von TUM und HMGU leitete die Studie. "Wir konnten zeigen, dass die Pollen wie ein Taxi für die Bakterien und somit für ihre Toxine dienen. Der von Natur aus sehr allergene Pollen des Beifußes wird dadurch noch problematischer für Allergiker und Asthmatiker", erklären sie.(eb/ikr)

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