Bei Asthma gilt: Auspowern beim Sport ist tabu

BERCHTESGADEN (sto). Bei jedem Patienten mit Asthma muß mit einem Anstrengungsasthma gerechnet werden. Dennoch: Körperliche Schonung ist keine Lösung, so Professor Dieter Kiosz aus Kiel.

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Durch ein gut dosiertes Trainingsprogramm kann jeder Asthmatiker am Schulsport oder als Erwachsener am Freizeitsport teilnehmen, sagte Kiosz bei einer Veranstaltung des Unternehmens ratiopharm in Berchtesgaden. Sport sei heute sogar ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation bei Asthmatikern, weil dadurch die Auslöseschwelle für Anstrengungsasthma verschoben werden kann.

Voraussetzung sei jedoch, daß einige Regeln beachtet würden, sagte Kiosz. Vor Beginn einer Sporttherapie sollte etwa ein gründlicher Lungenfunktionstest mit Laufband-Ergometrie erfolgen, um den Grad des Anstrengungsasthmas zu ermitteln. Und die Patienten sollten regelmäßig Peak-flow-Messungen vornehmen, um Schwankungen der Symptomatik, etwa bei Infekten, frühzeitig zu erfassen.

Für die Prä-Medikation werde für die antiobstruktive Therapie bei Kindern nach wie vor die Inhalationstherapie empfohlen. Wichtig sei, daß asthmakranke Kinder umfassend über die Präparate aufgeklärt sind und sie auch bei sich haben, betonte Kiosz.

Die Sportstunde selbst sollte mit einer Aufwärmphase beginnen und mit einer Abklingphase enden. Die Belastung während der Sportstunde muß weit im submaximalen Bereich liegen. Ein Intervalltraining mit Pausen eignet sich vor allem, um die Ausdauer zu fördern.

Dazu sind Sportarten geeignet, die entweder Pausen ermöglichen oder bei denen sich automatisch unterschiedliche Belastungsphasen ergeben. Schwimmen ist für Asthmatiker eine besonders günstige Sportart.

Bei Wettkampfsportarten ist erhöhte Vorsicht geboten, weil es zu einer Bronchokonstriktion kommen kann, die häufig nicht rechtzeitig wahrgenommen wird, sagte Kiosz. Treiben asthmakranke Kinder und Jugendliche solche Sportarten, sollte immer ein Lehrer oder Trainer anwesend sein.

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