Option bei Nierenproblemen

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LEIPZIG (MUC/spa). Fast die Hälfte aller Typ-2-Diabetiker hat Nierenschäden, die den Einsatz vieler oraler Antidiabetika fraglich oder unmöglich machen. "Daher müssen wir niereninsuffizienten Diabetikern häufig schon in einer frühen Phase Insulin geben," sagte Professor Stephan Martin aus Düsseldorf bei einer Veranstaltung von Boehringer Ingelheim und Lilly in Leipzig.

Ein Ausweg könnte sich noch dieses Jahr mit dem DPP-4-Hemmer Linagliptin ergeben. Anders als Saxa-, Vilda- und Sitagliptin wird Linagliptin nur zu etwa 5 Prozent über die Niere und sonst weitgehend unverändert über die Galle und den Darm ausgeschieden. Daher muss die Dosis bei Niereninsuffizienz nicht angepasst werden.

Auch bei Leberfunktionsstörungen ist einer aktuell beim DDG-Kongress vorgestellten Untersuchung zufolge keine Dosisanpassung nötig (Friedrich C et al. Poster 217).

Dass Linagliptin den bisher verfügbaren Gliptinen in puncto Wirksamkeit äquivalent ist, hat eine Anfang des Jahres publizierte PhaseIII-Studie ergeben. Wie Martin berichtete, wurden Typ-2-Diabetiker, deren Ausgangs-HbA1c bei etwa 8 Prozent lag, entweder mit Placebo (n=167) oder Linagliptin in Monotherapie behandelt (n=336).

Nach 24 Wochen war der HbA1c-Wert (primärer Endpunkt) mit dem neuen Gliptin im Vergleich zu Placebo im Mittel um 0,69 Prozentpunkte gefallen. Die Zulassung wird noch in diesem Jahr erwartet.

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