Bei Psoriasis Bauchumfang und Blutdruck messen!

BOSTON (otc/mal). Psoriasis geht auffällig oft mit einem Metabolischen Syndrom Hand in Hand. US-Forscher geben zu bedenken, dass die potenziellen Komplikationen des Syndroms letztlich lebensbedrohlicher als die Hautkrankheit sein können.

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Für ein konsequentes Screening auf metabolisches Syndrom bei Psoriasis plädieren daher Forscher um Dr. Thorvardur Jon Love aus Boston im US-Staat Massachusetts.

Betroffenen Patienten sollte vor allem eine Gewichtsreduktion nahegelegt werden. Dies könne sich nach Studiendaten sogar positiv auf die Effizienz der Psoriasis-Therapie auswirken.

Die US-Ärzte haben 2456 Probanden zu der Problematik untersucht. Bei keinem von ihnen war ein Diabetes mellitus bekannt; 71 hatten eine Psoriasis. Ergebnis: 40 Prozent der Psoriasis-Patienten hatten ein Metabolisches Syndrom, aber nur 23,5 Prozent der Teilnehmer ohne Psoriasis.

Die Prävalenz war bei Psoriasis also verdoppelt (Arch Dermatol 2011; 147: 420). Besonders ausgeprägt war der Zusammenhang bei Frauen: 48 Prozent der Psoriasis-Patientinnen hatte ein metabolisches Syndrom, aber nur 20 Prozent der hautgesunden Probandinnen.

Ein metabolisches Syndrom lag bei drei oder mehr der folgenden Kriterien vor: Bauchumfang ab 103 cm (Männer) oder 89 cm (Frauen), Triglyceride ab 150 mg/dl, HDL unter 40 mg/dl (Männer) oder unter 50 mg/dl (Frauen), Blutdruck ab 130/85 mmHg und Nüchternglukose ab 100 mg/dl.

Als Ursache für die häufige Koinzidenz werden chronische Entzündungsprozesse bei Psoriasis oder auch gemeinsame Risikogene vermutet. Ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bei Psoriasis ist aus anderen Studien bekannt.

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