Patienten erhoffen sich zu viel von der Angioplastie

SPRINGFIELD (ob). Viele KHKPatienten mit stabiler Angina pectoris überschätzen offenbar den Nutzen einer perkutanen Koronarintervention per Herzkatheter und Koronarstent.

Veröffentlicht:
Patienten erhoffen sich zu viel von der Angioplastie

© Sebastian Kaulitzki / fotolia.com

Die überwiegende Mehrzahl aller befragten KHK-Patienten äußerte in einer aktuellen Untersuchung die Überzeugung, dass sich durch Koronarangioplastie Herzinfarkte und Todesfälle verhindern lassen (Ann Intern Med 2010; 153: 307).

Für diese Hoffnung liefern die publizierten Studiendaten allerdings keine Begründung. Nach Ergebnissen großer Studien wie COURAGE ist die perkutane Koronarintervention bei stabiler Angina pectoris zwar eine symptomatisch gut wirksame Option - eine Reduktion von Herzinfarkten und Todesfällen ließ sich dafür im Vergleich zu einer optimalen medikamentösen Behandlung allerdings nicht nachweisen.

Außer 153 KHK-Patienten, die für eine Koronarangiografie mit eventueller Koronarintervention vorgesehen waren, hat ein Forscherteam um Dr. Michael Rothberg aus Springfield auch die 27 zuweisenden oder behandelnden Kardiologen um eine Einschätzung des Nutzens gebeten. Im Gegensatz zu den Patienten zeichneten die Ärzte ein realistischeres Bild: Immerhin 63 Prozent gaben an, die Koronarintervention primär für eine Maßnahme zur Symptomlinderung zu halten.

Trotz eines stattgehabten Aufklärungsgesprächs scheint diese ärztliche Sicht den meisten Patienten aber nicht vermittelt worden zu sein - möglicherweise deshalb, weil sie mehr über mögliche Risiken als über den Nutzen der Behandlung informiert wurden.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sonderbericht

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knapp 14 Stunden operiert

Kasuistik: Haarausfall nach längerer Operation

Lesetipps
Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?