Kommentar
Kooperation im Herzteam gefordert
Ist bei koronarer Mehrgefäßerkrankung die Koronarintervention mit Stent-Implantation oder die Bypass-Op das beste Verfahren? Wer darauf eine generelle Antwort erwartet, befindet sich schon auf dem Holzweg. Denn die Entscheidung darüber, welche Revaskularisationsstrategie im Einzelfall die beste Wahl ist, kann nicht pauschal getroffen werden.
Zwar war die Versorgung von Patienten mit koronarer Mehrgefäßerkrankung und/oder Hauptstammstenose jahrzehntelang Domäne der Kardiochirurgen. Doch inzwischen haben sich auch hier die interventionellen Kardiologen mit ihrer kathetergestützten Behandlung ein Indikationsgebiet erobert.
Die bislang beste Grundlage für die Therapieentscheidung bildet die SYNTAX-Studie. Ihre Ergebnisse haben auf beiden Seiten die Erkenntnis reifen lassen: Je komplexer die Koronarveränderungen, desto vorteilhafter die Bypass-Op und desto schlechter die Ergebnisse der interventionellen Therapie.
SYNTAX selbst weist den Weg, wie der zur Therapiewahl führende Entscheidungsprozess in der klinischen Praxis ablaufen sollte: Die Studie ist ein Paradebeispiel für gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kardiologen und Kardiochirurgen im "Herzteam".
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