Marihuana-Konsum

Risiko für Tod durch Hypertonie erhöht?

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SOPHIA ANTIPOLIS. Marihuana-Konsumenten haben wohl ein erhöhtes Risiko an Hypertonie zu sterben, teilt die European Society of Cardiology (ESC) mit. Das lässt eine Studie vermuten, in der Forscher die Daten von 1213 Teilnehmern der National Health and Nutrition Delamination Survey ausgewertet haben (Eur J Prei Cardio 2017; online 8. August). Das Risiko an Hypertonie zu sterben, war demnach bei Marihuana-Konsumenten 3,42-fach höher als bei Nicht-Konsumenten und stieg mit jedem Jahr des Konsums. Einen Zusammenhang zwischen Marihuana-Konsum und Tod durch Herzkrankheiten oder zerebrovaskuläre Erkrankungen fanden die Forscher nicht.

Die Ergebnisse der Studie seien nicht überraschend, so Erstautorin Barbara A. Yankey, von der Georgia State University in Atlanta in der ESC-Mitteilung. Marihuana sei dafür bekannt, Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem zu haben. Es stimuliere das sympathische Nervensystem, was zu einer Erhöhung der Herzfrequenz, des Blutdrucks und des Sauerstoffbedarfs führe.

Die Autoren vermuten, dass das kardiovaskuläre Risiko durch Marihuana-Konsum größer sein könnte als das durch das Rauchen von Zigaretten. Da die Zahl der Raucher in der Studie allerdings klein gewesen sei, müsse dies in größeren Studien untersucht werden.

Als Limitation der Studie nannte Yankey die Art, auf die der Marihuana-Konsum der Teilnehmer geschätzt wurde. Die Teilnehmer hatten in der Umfrage angeben, ob sie jemals Marihuana konsumiert haben und mit welchem Alter sie Marihuana das erste mal probiert haben. Es sei nicht sicher, ob die Studienteilnehmer Marihuana fortlaufend eingenommen hätten.(grz)

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