Niedergelassene Ärzte bringen Schlaganfall-Prävention voran

NEU-ISENBURG (Rö). Niedergelassene Ärzte können in diesen Wochen in einer großen Aktion dazu beitragen, daß die Schlaganfall-Prävention vorankommt. Zudem helfen sie damit, daß die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bei ihrer Arbeit zur Prävention von Schlaganfällen unterstützt wird. Titel der Aktion: "Suchen Sie das Risiko!"

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Die Ärzte bestimmen bei der vom Unternehmen MSD unterstützten Aktion das prozentuale Schlaganfall-Risiko ihrer Patienten. Pro Prozentpunkt entdecktes Schlaganfall-Risiko erhält die Schlaganfall-Stiftung einen Euro-Cent als Spende.

Wie wichtig bessere Prävention von Schlaganfällen ist, belegen aktuelle Daten. Der Schlaganfall ist inzwischen weltweit die häufigste Ursache für körperliche und geistige Behinderungen bei alten Menschen. Allein in Deutschland leben etwa 1,5 Millionen Menschen mit erheblichen Behinderungen wie Lähmungen oder Sprachstörungen, weil sie einen Schlaganfall gehabt hatten.

Etwa 200000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen ersten Schlaganfall, etwa 70000 sterben daran. Der Schlaganfall ist nach Krebs- und Herzerkrankungen zur dritthäufigsten Todesursache in Deutschland geworden.

Etwa 100000 Schlagfälle könnten jährlich verhindert und 40000 Menschen gerettet werden, wenn Warnsignale ernstgenommen undgefährdete Patienten effektiv behandelt würden. Aufklärung darüber, wann eine erhöhte Gefährdung besteht, ist deshalb auch eines der wesentlichen Ziele der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Gegründet hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe 1993 Liz Mohn, die derzeit auch Präsidentin der Stiftung ist. "Wir haben uns die Aufklärung der Bevölkerung und die Weiterbildung der Ärzte auf die Fahnen geschrieben", sagt die Präsidentin. Vorstandsvorsitzende ist inzwischen ihre Tochter Dr. Brigitte Mohn. Zum Vorstand und zum Stiftungsrat gehören unter anderen Geriater, Neurologen und Kommunikationsexperten. Mehr als 100 Ärzte engagieren sich für die Stiftung.

Die Schlaganfall-Hilfe, eine der größten Stiftungen im Gesundheitswesen, hat ein umfangreiches Leistungsangebot. Broschüren für Patienten, Angehörige und Mediziner werden herausgegeben, Kongresse organisiert, Forschungsprojekte unterstützt, Wissenschaftspreise vergeben. Mehrere große Aufklärungskampagnen sind bereits zusammen mit Krankenkassen, Fernsehsendern und Pharmaunternehmen gemacht worden. Seit 1997 tourt das Schlaganfall-Info-Mobil durch Deutschland. Dort gibt es nicht nur umfangreiches Aufklärungs- und Informationsmaterial, sondern es werden auch Blutdruck-Messungen und Cholesterin-Bestimmungen gemacht. Die Teilnehmer an solchen Aktionen erfahren, ob sie wichtige Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen haben. Sie können sich dann beim Hausarzt beraten und zum Beispiel wegen ihres hohen Blutdrucks behandeln lassen.

Für Patienten arbeitet die Stiftung mit Regionalbeauftragten zusammen, Ärzte, die etwa Seminare für Patienten und Angehörige veranstalten. Mehr als 160 sind im Einsatz. Regionale Schlaganfallbüros werden als Anlaufstellen für Betroffene eingerichtet. 380 Selbsthilfegruppen werden unterstützt. "Alle diese Menschen machen das ehrenamtlich. Wir haben mit der Schlaganfall-Stiftung eine Bürgerbewegung angestoßen", freut sich Liz Mohn.



Schlaganfallbarometer kommt

Ab Mittwoch, dem 19. Mai, wird die "Ärzte Zeitung" täglich zur Aktion "Suchen Sie das Risiko!" ein Schlaganfallbarometer veröffentlichen. Es wird jeweils den aktuellen Stand zeigen: Wieviele Ärzte machen schon mit? Wieviele Patienten? Wie ist das Risiko bei Männern und Frauen verteilt? Auf welchen Betrag ist die Spende für die Schlaganfall-Hilfe gewachsen? (Pro Risiko-Prozentpunkt spendet das Unternehmen MSD einen Euro-Cent an die Schlaganfall-Hilfe.)



Aktion: Suchen Sie das Risiko!

Bei der bundesweiten Aktion: "Suchen Sie das Risiko!" ermitteln Hausärzte in diesen Wochen anhand klassischer Risikofaktoren die Gefährdung ihrer Patienten, einen Schlaganfall zu bekommen. Das prozentuale Zehn-Jahres-Risiko wird dabei anhand eines einfachen Schlaganfallkalkulators aus den Risikofaktoren ermittelt. Für jeden ermittelten Prozentpunkt Risiko spendet das Unternehmen MSD 1 Euro-Cent an die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Informationen zur Aktion gibt es über die Telefonnummer: 0800-0661278 oder beim Außendienst des Unternehmens MSD.



Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Bei der Deutschen Schlaganfall-Hilfe steht für Fragen zum Schlaganfall wie Risikofaktoren, Schlaganfall-Spezialabteilungen oder Rehabilitation nach einem Schlaganfall unter der Service-Nummer: 0180 5 / 093 093 für 0,12 Eur/Min ein Beratungsteam zur Verfügung. Dort gibt es von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 17 Uhr Informationen. Adresse: Service- und Beratungszentrum, Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Carl-Bertelsmann-Straße 256, 33311 Gütersloh, Fax: 0 180 5 / 094 094, E-Mail: info@schlaganfall-hilfe.de.

Informationen im Internet unter: www.schlaganfall-hilfe.de

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