Chronisch verstopfte Nase bei Allergie - dann hilft vielleicht Op

BERLIN (gvg). Behinderungen der Nasenatmung haben oft anatomische Ursachen, die sich bei ausgeprägten Befunden durch eine Operation beseitigen lassen. Daran sollte auch bei Patienten gedacht werden, die von einer allergischen Rhinitis geplagt werden.

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Eine OP beseitigt die Allergie nicht, kann aber den Leidensdruck mindern, so Experten.

Eine OP beseitigt die Allergie nicht, kann aber den Leidensdruck mindern, so Experten.

© Foto: Udo Kroener / fotolia.com

"Natürlich ist eine Operation keine kausale Therapie bei allergischer Rhinitis. Im Einzelfall kann sie aber den Leidensdruck deutlich verringern", hat Professor Gerhard Rettinger von der HNO-Klinik der Universität Ulm beim 34. Interdisziplinären Forum der Bundesärztekammer in Berlin berichtet.

So sei die Behinderung der Nasenatmung bei vielen Allergikern das Leitsymptom während ihrer Allergieepisoden. Wenn anatomische Faktoren in der Nasenarchitektur die Nasenatmung erschwerten, könne eine Korrektur die Rhinitis-Beschwerden deutlich verringern, auch wenn sie natürlich nichts daran ändert, dass eine allergische Rhinitis vorliegt. "Man muss den Patienten klar sagen, dass andere Symptome der allergischen Rhinitis durch den Eingriff nicht verschwinden werden", sagte der HNO-Experte.

Zu den prädisponierenden Faktoren einer behinderten Nasenatmung zählen Perforationen der Nasenscheidewand, Deformitäten der Nasenflügel sowie die so genannten Spannungs-, Schief- und Sattelnasen, bei denen das Nasenseptum in unterschiedlicher Weise von der Norm abweicht. "Unter Umständen kann die behinderte Nasenatmung bei Allergikern bereits mit einer Korrektur der Nasenscheidewand und einer Verkleinerung der Schwellkörper deutlich verringert werden."

Größere anatomische Fehlstellungen erfordern, dass das knöcherne Nasengerüst in den Eingriff mit einbezogen wird. Generell sollten Eingriffe an der Nasenarchitektur allerdings nicht zu ausgedehnt ausfallen, damit die ihre Nase Grundfunktionen wie eine Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft weiter gewährleisten kann, so Rettinger.

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