HIV: Vorsicht mit Therapiepausen!

MÜNCHEN (nsi). Hausärzte sind für HIV-Infizierte - vor allem außerhalb der Großstädte - oft erste Ansprechpartner. Dem Wunsch der Patienten nach Therapiepausen sollten Hausärzte aktuellen Studienergebnissen zufolge nur bei engmaschiger Überwachung innerhalb von Studien entsprechen.

Veröffentlicht:

Hausärzte beraten sich mit Spezialisten, entscheiden dann gemeinsam mit den Patienten über die Therapie und betreuen sie langfristig. Immer mehr HIV-Infizierte bitten inzwischen nach längerer Therapie um eine Behandlungspause, denn die Strategie der strukturierten Therapieunterbrechung wird seit langem untersucht und stößt auf großes Interesse bei Ärzten und Patienten.

Die Zwischenauswertung einer internationalen Studie hat aber ergeben, daß innerhalb von 44 Monaten bei dreimal mehr Patienten, die die Therapie unterbrachen, eine Progression der Erkrankung oder der Tod eingetreten ist, als bei kontinuierlicher Therapie. Dieses Ergebnis muß aber nicht das Aus für strukturierte Therapiepausen sein.

Es gibt ermutigende Erfahrungen in Schwerpunktpraxen mit vielen Patienten, die Therapiepausen unter anderen Bedingungen als in der Studie empfehlen. Um aber kein vermeidbares Risiko für die HIV-Infizierten einzugehen, liegt es nahe, ihnen nur innerhalb von Studien dazu zu raten, wie vor kurzem bei den Münchener AIDS-Tagen deutlich geworden ist.

Lesen Sie dazu auch: HIV-Kranke sollten Therapie nicht auf eigene Faust stoppen

Mehr zum Thema

Interview

Wie toxische Männlichkeit der Gesundheit von Männern schadet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen