Suche nach der KPC-Quelle

Keimausbruch an der Charité

Wieder Negativschlagzeilen für die Charité: Erneut kämpft Europas größte Uniklinik mit einem Keimausbruch.

Veröffentlicht:
Bakterienkulturen: Die Charité sucht KPC.

Bakterienkulturen: Die Charité sucht KPC.

© Hendrik Schmidt / dpa

BERLIN. Die Berliner Universitätsklinik Charité kämpft erneut mit einem Keimausbruch. Diesmal hat der resistente Erreger Klebsiella pneumoniae (KPC-3) sechs von acht Patienten auf einer speziellen Intensivstation von Europas größter Uniklinik befallen.

Bei KPC-3 handele es sich um den am häufigsten auftretenden Carbapenemase bildenden Klebsiella-pneumoniae-Stamm in Deutschland. Ein Patient ist bereits gestorben.

Drei weitere Patienten, die mit Lungen- oder Multiorganversagen aus anderen Krankenhäusern in die Charité verlegt wurden, sind infiziert, zwei besiedelt. Zwei Patienten der Station sind bislang nicht betroffen und werden nun getrennt versorgt.

Bereits 2012 sind an der Charité im Lauf von vier Monaten identische Keime bei fünf Patienten nachgewiesen und gemeldet worden. "Höchstwahrscheinlich", sagte die Charité-Chefhygienikerin Professor Petra Gastmeyer der "Ärzte Zeitung", handle es sich dabei um denselben Stamm.

Ein internes und ein externes Ausbruchsteam untersuchen, wie der Keim überlebt hat oder sonst auf die Station kam. Abschließende Klärung soll der Befund des Nationalen Referenzzentrums in Bochum bringen.

"Wir nehmen den Ausbruch mit diesem Keim besonders ernst", so Professor Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité. Er verwies auf die zunehmende Verbreitung und die eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten. Behandelt werden die Patienten mit dem Antibiotikum Colistin.

Klebsiellen vom Stamm der resistenten Erreger KPC werden künftig alle Kliniken in Europa vor neue Herausforderungen stellen.

"Wir müssen uns darauf einstellen, dass in den nächsten Jahren immer mehr Carbapenem-resistente Keime in den Krankenhäusern Europas auftreten", sagte Gastmeyer. Das Problem: "Die Forschungs-Pipeline ist leer", so Gastmeyer. (ami)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Jahresbericht des RKI

HIV-Neuinfektionen: Das sind die Zahlen aus 2024

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung