Viren

Das Risiko für Zika-Infektionen durch Mückenstiche ist in Deutschland sehr gering

Veröffentlicht:

HAMBURG. Könnten Mücken in Deutschland Zika-Viren übertragen? Das haben Forscher des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) und der Gesellschaft zur Förderung der Stechmückenbekämpfung (GFS) in Speyer untersucht. In Laborexperimenten ließ sich dabei bestätigen, dass die nach Süddeutschland eingeschleppte asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) bei Temperaturen ab 27°C die Erreger übertragen könnten (Eurosurveillance 2017; online 12. Januar).

Die bei uns verbreitete gemeine Hausmücke (Culex pipiens) sowie verwandte Arten wie Culex torrentium scheinen allerdings nicht zu einer Übertragung fähig zu sein, berichtet das BNITM in einer Mitteilung. "Die Gefahr einer Zika-Übertragung ist als sehr gering einzuschätzen, da die Tigermücke in Deutschland bislang nur sporadisch gefunden wurde", betont Professor Egbert Tannich vom BNITM in der Mitteilung.

In einem BNITM-Sicherheitslabor wurden die Mücken durch Saugen an virushaltigem Blut infiziert. Zwei bis drei Wochen später wurde von den Tieren ein Speichel-Tropfen aufgefangen und auf infektiöse Viruspartikel untersucht. "Allein das Vorkommen der Mücken reicht für eine Übertragung nicht aus", betont Professor Norbert Becker von der GFS in der Mitteilung.

Erstens müsse eine Tigermücke einen Menschen stechen, der gerade Zika-Viren im Blut hat (in Deutschland sehr selten!). "Zweitens muss es 10 bis 20 Tage mindestens 27°C warm sein, damit die Mücke das Virus vermehren und übertragen kann", so Becker. (eb)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Jahresbericht des RKI

HIV-Neuinfektionen: Das sind die Zahlen aus 2024

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung