Impfempfehlung für Reisende

Gelbfieber breitet sich im Großraum São Paulo aus

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BERLIN. Nachdem schon im März vergangenen Jahres die Gelbfieber-Impfempfehlung der WHO auf den ganzen Bundesstaat Rio de Janeiro und den Bundesstaat São Paulo mit Ausnahme der Großstadt São Paulo ausgedehnt worden war, wird die Empfehlung nun auf die Stadt São Paulo ausgeweitet.

Anlass sind Gelbfieberfälle bei Affen, die eine Zirkulation des durch Mücken übertragenen Gelbfiebervirus in der Region andeuten. Unter anderem wurden deswegen schon Ende 2017 innerstädtische Parks in São Paulo und nahe Waldgebiete gesperrt. Zudem wurden zu Jahresbeginn mehrere menschliche Gelbfieber-Erkrankungen bei Personen im Großraum São Paulo verzeichnet, mutmaßlich nach Aufenthalt in der nahegelegenen Stadt Mariporá. Es war auch ein europäischer Reisender betroffen, berichtet das RKI (Epi Bull 2018; 3: 45).

Aus Deutschland reisten in den Monaten Januar bis März der Vorjahre über 40.000 Personen pro Monat nach Brasilien – etwa die Hälfte landeten auf dem Flughafen von São Paulo.

Brasilienreisenden wird empfohlen sich über die aktualisierten Impfempfehlungen der WHO zu informieren und auch vor Städtereisen die Gelbfieber-Impfung in Betracht zu ziehen. Bereits gegen Gelbfiebervirus geimpfte Personen sind in der Regel lebenslang geschützt (Auffrischimpfungen sind nicht erforderlich).

Gelbfieber sollte in der Differenzialdiagnose ungeimpfter febriler Patienten beachtet werden, wenn ihre Reiseanamnese Gelbfieber- Endemiegebiete Brasiliens einschließlich der Großstädte beinhaltet (typische Inkubationszeit: 3–6 Tage). (eb)

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