Kommentar – Hygiene am PC

Infektiöse Hardware

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Der Begriff „Computervirus“ bekommt nach Untersuchungen von US-Forschern eine ganz neue Bedeutung. So lauern Schädlinge nicht nur im, sondern auch am Computer: Tastaturen und Mäuse sind in Kliniken und Arztpraxen nicht selten mit pathogenen Erregern kontaminiert, welche eher traditionelle Weisen der Infektion bevorzugen.

Und denen ist auch besser mit altertümlichen Methoden der Desinfektion beizukommen: Isopropanol und Chlorhexidin. Doch offenbar kennen sich viele Klinikmitarbeiter mit Antivirusprogrammen in der digitalen Welt besser aus als mit solchen in der analogen. Während sie Software oft penibel vor Infekten schützen, vernachlässigen sie die Reinigung der Hardware, was sich dann zu einer weit bedrohlicheren Gefahr ausweiten kann – für die Gesundheit der Mitarbeiter und der Patienten.

MRSA fanden die Forscher auf mehr als einem Viertel der untersuchten Tastaturen, auch Vancomycin-resistente Keime und C. difficile waren keine Seltenheit. Sicher, wie häufig sich Infekte über die gemeinsame Nutzung von Tastaturen verbreiten, lässt sich kaum sagen. Es dürfte sich jedoch lohnen, zumindest in kritischen Bereichen wie Intensivstationen keine Risiken einzugehen und Computer samt Zubehör innen wie außen vor Schädlingen zu schützen.

Lesen Sie dazu auch: Unterschätzte Infektionsquellen: Fast alle Computertastaturen verkeimt

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