Bronchitis und Rhinosinusitis

Praxisleitfäden zu Erkältung

Bronchitis und Rhinosinusitis sind meist viraler Genese. Eine Therapie soll vor allem die Symptome lindern. Wie eine Behandlung eingeleitet und eskaliert wird, und wie eventuelle Gefahren erkannt werden, haben Ärzte mehrerer Fachdisziplinen in zwei Praxisleitfäden erarbeitet.

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FRANKFURT /  MAIN. Die Erreger einer akuten Bronchitis sind meist Viren. "Bakterien sind selten", betonte Dr. Peter Kardos, Facharzt für Innere Medizin in Frankfurt am Main. Das gilt auch für die akute Rhinitis und die Rhinosinusitis. "Diese sind in deutlich mehr als 90 Prozent der Fälle zumindest in der Anfangsphase viral bedingt", sagte Professor Ludger Klimek, Facharzt für HNO-Heilkunde in Wiesbaden, bei einer von dem Unternehmen Bionorica SE unterstützten Veranstaltung.

Um Kollegen eine Orientierung für Diagnose und Therapie zu geben, haben Kardos und Klimek zusammen mit den Hausärzten Dr. Margrit Hollenz aus Rödental, Dr. Katja Linke aus Viernheim und Dr. Rudolf Tille aus Garching an der Alz sowie dem Pädiater Dr. Daniel Seng aus München zwei Praxisleitfäden erarbeitet: einen zur akuten Bronchitis und einen zur akuten Rhinosinusitis. Ziel der Leitfäden ist es, nicht indizierte Verordnungen von Antibiotika zu reduzieren und die rationale Therapie bei Atemwegsinfektionen zu fördern.

Die beiden Leitfäden enthalten aus Sicht der sechs Ärzte Maßnahmen der Basisdiagnostik, Differenzialdiagnose, gegebenenfalls weiterführender Diagnostik und vor allem "Red Flags", die auf eine bakterielle Beteiligung beziehungsweise mögliche Komplikationen hinweisen. Hierzu zählen zum Beispiel eine Hypotonie, Tachypnoe und Zyanose bei Bronchitis (Pneumonie-Hinweis) oder neurologische Symptome bei Rhinosinusitis (Meningitis-Hinweis).

In der Therapie viraler Atemwegsinfekte steht in beiden Praxisleitfäden die Symptomlinderung an erster Stelle. Die Autoren setzen dabei vor allem auf Phytotherapeutika mit in klinischen Studien belegter Wirksamkeit. Die Leitfäden enthalten auch Tipps, wie diese Arzneimittel compliancefördernd verordnet werden und welche Vorteile hierbei ein Grünes Rezept bietet. Betont wird die Bedeutung von Bedarfsrezepten für ein Antibiotikum. Kernargument der sechs Kollegen für ein Bedarfsrezept: So bestimmen sie, welches Antibiotikum der Patient bekommt und nicht möglicherweise der Notdienst am Wochenende. (eb)

Die Praxisleitfäden gibt es im Internet:: www.aerztezeitung.de/917409

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