Millionen brauchen jetzt den Grippeschutz

NEU-ISENBURG (eis). Mit dem September beginnt heute die Grippe-Impfsaison. In den nächsten Wochen wird über 27 Millionen Risikopersonen in Deutschland die Impfung empfohlen. Ob sie den Schutz bekommen, hängt ganz entscheidend davon ab, daß sie von ihren Ärzten auch darauf angesprochen werden.

Veröffentlicht:

Beim Grippeschutz wurde schon viel erreicht. Die Zahl der verkauften Impfdosen ist binnen acht Jahren von 7,2 Millionen im Jahr 1996 auf 17,3 im vergangenen Jahr gestiegen. Trotzdem waren 2003 immer noch 40 Prozent der Risiko-personen nicht geschützt.

Wie lassen sich daher die Impfraten verbessern? Für eine ganz normale Praxis mit 1000 Scheinen gehen Experten immerhin von 500 nötigen Grippe-Impfungen in den nächsten Wochen aus. Dr. Markus Sellinger aus Ludwigshafen beginnt die Impfsaison mit einer Teambesprechung und instruiert seine Helferinnen, Patienten bei jeder Gelegenheit gezielt auf die Impfungen anzusprechen.

Zudem wird etwa auf die Handzettel für Termine oder für die Medikamenteneinnahme ein Hinweis für die Grippe-Impfung geklebt. Ganz wichtig für den Schutz von Patienten ist auch, daß sich die Helferinnen selbst gegen Grippe impfen lassen", sagte der Internist zur "Ärzte Zeitung". Er bietet seinem Personal den Schutz sowie Impfseminare an, was Mitarbeiter wiederum sehr für die Ansprache von Patienten motiviere.

Sobald der neue Impfstoff da ist, wird auf Plakaten in der Praxis für die Impfung geworben, und zwar auch an ungewöhnlichen Stellen: etwa an der WC-Tür oder am Blutabnahmeplatz. "Besonders gut angesprochen fühlen sich Patienten auch durch ausgehängte vergrößerte Kopien von Impfartikeln aus der Lokalzeitung", sagt Sellinger.

Besonders am Herzen liegt dem Internisten der Schutz von Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen. Deshalb nimmt er jetzt für jede Visite genügend Impfstoff in einer Kühlbox mit. "Wichtig ist dabei, sofort zu impfen", so Sellinger, "sonst wird es wieder vergessen."

Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Influenza

Impfung gegen Influenza mit deutlichem Zusatznutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert