Frühwarnsystem stützt Influenza-Diagnostik

NEU-ISENBURG (hub). Ab heute veröffentlicht die "Ärzte Zeitung" wieder freitags die Ergebnisse des Influenza-Warnsystems der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI). Das Warnsystem kann Ärzten die Diagnose bei Patienten mit akuten Atemwegsinfekten erleichtern.

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Wann ist die Wahrscheinlichkeit einer Influenza hoch? Wenn ein Patient zwei Kriterien erfüllt. Erstens: Er klagt über rasch auftretendes Fieber mit Temperaturen von über 38° Grad Celsius, intensiven Husten, starke Kopf- und Gliederschmerzen und rasche Entkräftung. Zweitens: In der Region treten gehäuft Influenza-Erkrankungen auf.

Der Wochenbericht der AGI basiert auf einem Meldesystem von 800 Ärzten, verteilt über ganz Deutschland. Wöchentlich werden Patienten mit Atemwegsinfekten gemeldet. Zusätzlich schicken die Meldeärzte Rachenabstriche ein, die auf Influenzaviren untersucht und typisiert werden.

Im Winter 2006/2007 haben nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts 2,7 Millionen Menschen haben als Folge einer Influenza ihren Arzt konsultiert. Davon mussten etwa 14 000 ins Krankenhaus eingewiesen werden.

Solche Klinikaufenthalte lassen sich durch eine Impfung weitgehend vermeiden: Denn die Vakzine schützt Herz, Hirn und Lunge, hat eine Studie erneut bestätigt. Sind über 64-Jährige gegen Grippe geimpft, müssen sie seltener in die Klinik als Ungeimpfte, zeigt die Fall-Kontroll-Studie mit mehr als 100 000 Menschen (Vaccine 25, 2007, 7313).

Der Vergleich der Rate von Klinikeinweisungen ergab: Wegen akuten Koronarsyndroms mussten 87 Prozent weniger Personen in die Klinik, wegen zerebrovaskulärer Ereignisse 93 Prozent und wegen Pneumonie 69 Prozent weniger. Die Grippe-Impfung ist - vor allem für ältere Menschen - auch jetzt noch ratsam.

Mehr Infos: Daten zur Influenza-Situation in Europa unter www.eiss.org

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