RKI-Auswertung

Ungewöhnlich schwere Grippewelle 2017/18

Der Influenza-Saisonbericht des Robert Koch-Instituts zeigt für den vergangenen Winter rund neun Millionen grippebedingte Arztbesuche auf. Die auffallend hohe Zahl verdeutliche, dass Schutzmaßnahmen besser genutzt werden müssten, so das RKI.

Veröffentlicht:
Im letzten Winter hatten Grippeviren Hochkonjunktur: Nach RKI-Angaben gab es schätzungsweise neun Millionen influenzabedingte Arztbesuche.

Im letzten Winter hatten Grippeviren Hochkonjunktur: Nach RKI-Angaben gab es schätzungsweise neun Millionen influenzabedingte Arztbesuche.

© ladysuzi / stock.adobe.com

BERLIN. Die Grippewelle im Winter 2017/18 ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts außergewöhnlich schwer gewesen. Das zeige der neue Influenza-Saisonbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza mit seinen umfangreichen Auswertungen.

So gab es danach zum Beispiel geschätzte neun Millionen influenzabedingte Arztbesuche, zwei Millionen mehr als in den starken Grippesaisons 2012/13 und 2014/15.

Das RKI erinnert, dass besonders ältere Menschen schwer an der Grippe erkranken oder sogar sterben könnten. Bereits für die Saison 2016/17 geht das RKI von 22.900 Todesfällen durch Grippe in Deutschland aus. "Die vergangene Welle könnte sogar noch darüber liegen", so Silke Buda vom RKI. Eine bundesweite Schätzung der jüngsten Influenza-Todesfälle fehlt allerdings noch, weil die Daten zu Sterbefällen des Statistischen Bundesamts noch nicht verfügbar sind.

Die Impfung sei trotz der von Saison zu Saison unterschiedlichen Wirksamkeit die wichtigste Schutzmaßnahme, betont das RKI weiter in einer Pressemitteilung. Und erinnert an die entsprechende Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission für alle Personen über 60, für chronisch Kranke aller Altersstufen, für Schwangere und für Medizin- und Pflegepersonal.

RKI-Präsident Lothar H. Wieler betont: "Mit keiner anderen Impfung lassen sich hierzulande mehr Leben retten." Doch die Schutzmöglichkeiten müssten besser genutzt werden. Erst vor kurzem hatten RKI-Wissenschaftler über die viel zu niedrigen Impfquoten in Krankenhäusern berichtet.

Dem RKI-Bericht zufolge waren in der Grippesaison 2016/2017 in der Ärzteschaft 61,4 % geimpft, beim Pflegepersonal 32,5 % und bei therapeutischen Berufen 34,2 %. In der Bevölkerung waren gerade einmal 34,8 % der Personen über 60 Jahre geimpft. (run)

Lesen Sie dazu auch: RKI mahnt bessere Impfraten an

Mehr zum Thema

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik

Die stille Last der Acne inversa

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Lesetipps
CT des Abdomens, portalvenöse Phase

© Universitätsklinikum Regensburg/Claudia Wolf

Kasuistik

Welche seltene Differenzialdiagnose steckte hinter dem vermuteten Aszites?