WHO-Bericht
Experten befürchten Wiederaufflammen von Malaria
LONDON. Zum ersten Mal seit 10 Jahren ist die weltweite Zahl der Malaria-Fälle wieder angestiegen. 2016 wurden dem aktuellen Malaria-Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge 216 Millionen Malaria-Fälle in insgesamt 91 Ländern der Erde gemeldet.
Im Vergleich zum Jahr 2015 sind das fünf Millionen zusätzliche Infektionen. Angaben der WHO zufolge lebte im Jahr 2016 die Hälfte der Weltbevölkerung mit dem Risiko, sich mit dem Malaria-Erreger zu infizieren.
Für Gesundheitsexperten ist diese Entwicklung Grund zur Sorge: Sie befürchten, dass die Infektionskrankheit wieder aufflammt und damit auch die Zahl der Todesfälle wieder ansteigt.
Bei einem Treffen von Mitgliedsstaaten des Commonwealth of Nations aus Anlass des nächste Woche stattfindenden Welt-Malaria-Tages forderten Gesundheitsexperten daher zusätzliche Anstrengungen – sechs von zehn Malaria-Fällen weltweit werden aus den Commonwealth-Staaten gemeldet, am häufigsten betroffen sind Nigeria, Indien, Mosambik, Ghana, Uganda und Tansania.
Probleme im Kampf gegen die Infektionskrankheit bereitet maßgeblich die zunehmende Entwicklung von Resistenzen gegenüber Malaria-Medikamenten. Mittlerweile ist in nahezu allen Teilen der Welt der Erreger P. falciparum unempfindlich gegenüber Chloroquin.
Zum anderen wird auch die Überträgermücke Anopheles zunehmend resistent gegenüber den in den Malaria-Gebieten eingesetzten Insektiziden. (bae)