Robert-Koch-Institut mahnt Wachsamkeit bei Tuberkulose an

BERLIN (gvg). Das Robert Koch-Institut warnt vor der zunehmenden Entwicklung von resistenten Tuberkulose-Erregern. Zwar ist in Deutschland die Zahl der Neuerkrankten im Jahr 2003 erneut leicht zurückgegangen. Doch steigt auch bei uns der Anteil der Patienten mit resistenten Keimen, besonders bei Migranten aus Osteuropa.

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Im Jahr 2003 wurde in Deutschland bei 7184 Patienten eine Tuberkulose (TB) neu diagnostiziert, wie PD Walter Haas vom Robert Koch-Institut auf einer Veranstaltung in Berlin zum Welttuberkulosetag - der am Donnerstag stattfindet - gesagt hat (Inzidenzrate pro 100 000 Einwohner: 8,7). Das waren 517 Patienten weniger als im Jahr zuvor (Inzidenzrate: 9,3).

Weniger erfreulich sieht die Situation bei der Resistenzentwicklung aus. Zwar stagnierte die Zahl der multiresistenten Keime, die ihre Empfindlichkeit mindestens gegen Isoniazid und Rifampicin verloren haben, bei niedrigen 2,1 Prozent. Der Anteil der Keime mit irgendeiner Resistenz aber stieg von 11 auf 13,3 Prozent.

Ganz anders in Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion: Hier ist je nach Region mit bis zu 14 Prozent multiresistenten Keimen zu rechnen, wie Haas ausführte.

Daß sich dieses Problem auch nach Deutschland ausbreiten könnte, dafür spricht die Entwicklung bei den Herkunftsländern: "Der Anteil der nicht in Deutschland geborenen Tuberkulose-Kranken nimmt langsam, aber stetig zu", so Haas. Im Jahr 2003 gehörten schon 44 Prozent der neu diagnostizierten Patienten in diese Kategorie (Vorjahr 42 Prozent), ein Viertel davon aus Osteuropa.

Der Welttuberkulosetag erinnert an die Erstbeschreibung des TB-Erregers durch Robert Koch am 24. März 1882.

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