Neues Mittel gegen Zytostatika-induzierte Emesis

MÜNCHEN (sto). Zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapien ist jetzt mit Palonosetron (Aloxi®) ein neuer 5-HT3-Rezeptorantagonist erhältlich. Palonosetron wird etwa 30 Minuten vor Beginn einer Chemotherapie als intravenöser Bolus verabreicht und wirkt über fünf Tage.

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Trotz Antiemetika-Prophylaxe bei einer emetogenen Chemotherapie haben noch immer etwa ein Drittel der Patienten während der ersten 24 Stunden und bis zu 50 Prozent während der folgenden fünf Tage unerwünschte Wirkungen einer Behandlung mit Zytostatika.

Palonosetron hat mit etwa 40 Stunden eine wesentlich längere Halbwertszeit und weist eine höhere Rezeptoraffinität als die bisherigen Setrone auf. Darauf hat Professor Hartmut Link vom Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern bei einer Veranstaltung des Unternehmens ribosepharm in München hingewiesen. Deshalb sei während eines Chemotherapiezyklus nur eine einzige Applikation von Palonosetron erforderlich, um Übelkeit und Erbrechen wirksam zu unterdrücken.

Vorteil von Palonosetron sei auch, daß für alle Patientengruppen nur eine einheitliche Dosierung erforderlich ist. Für ältere Patienten oder für Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sei keine Dosisanpassung notwendig, so Link.

Der Onkologe stellte dazu die Ergebnisse einer multizentrischen, randomisierten Phase-III-Studie vor. 667 Patienten erhielten 0,25 mg oder 0,75 mg Palonosetron und in einer dritten Vergleichsgruppe 32 mg Ondansetron. Alle Patienten erhielten eine hoch emetogene Chemotherapie, etwa Cisplatin, hochdosiertes Cyclophosphamid oder Dacarbazin. Zusätzlich konnte einmalig Dexamethason verabreicht werden.

Die Palonosetron-Therapie habe sich in beiden Gruppen als ebenso wirksam erwiesen wie die Ondansetron-Therapie. Bei zusätzlich verabreichtem Dexamethason verhinderten 0,25 mg Palonosetron in der verzögerten Phase sowie über den fünftägigen Zyklus statistisch signifikant besser die Emesis als Ondansetron.

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