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Männer liegen bei der Sterblichkeit vorn

Die Sterberate der Männer war im Jahr 2024 in allen Altersgruppen höher als die der Frauen. Das bedeutet auch eine geringere Lebenserwartung für das männliche Geschlecht.

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Männer werden nicht so alt wie Frauen: Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt um 4,7 Jahre niedriger, sie beträgt 78,5 Jahre, bei Frauen 83,2 Jahre.

Männer werden nicht so alt wie Frauen: Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt um 4,7 Jahre niedriger, sie beträgt 78,5 Jahre, bei Frauen 83,2 Jahre.

© [M] Igor Mojzes / Fotolia

Wiesbaden. Die Sterberate der Männer war im Jahr 2024 in allen Altersgruppen höher als die der Frauen. Das hat das Statistische Bundesamt (Destatis) mitgeteilt. Bei 15- bis 34-Jährigen lag die Sterblichkeit von Männern im Jahr 2024 mehr als doppelt so hoch wie die der Frauen. In den Altersgruppen zwischen 35 und 84 Jahren lag sie um 50 bis 85 % über der Sterblichkeit der Frauen.

Die erhöhte Sterblichkeit von Männern im Jahr 2024 schlägt sich in einer geringeren Lebenserwartung nieder. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern bei Geburt lag nach den Ergebnissen der aktuellen Sterbetafel 2022/24 um 4,7 Jahre niedriger als bei Frauen. Bei Männern betrug sie 78,5 Jahre, bei Frauen 83,2 Jahre.

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Binnen 20 Jahren ist die Lebenserwartung von Männern (2002/04: 75,9 Jahre) um 2,6 und von Frauen (2002/04: 81,6 Jahre) um 1,6 Jahre gestiegen. Die Differenz zwischen den Geschlechtern hat in diesem Zeitraum um ein Jahr abgenommen. Als maßgebliche Gründe für die steigende Lebenserwartung gelten gestiegener Wohlstand und eine verbesserte gesundheitliche Versorgung.

Andere Todesursachen

Die spezifischen Hauptursachen, die zum Tod führen, sind bei Männern häufig andere als bei Frauen. Herzkrankheiten, Krebserkrankungen sowie Verletzungen, Vergiftungen und andere äußere Ursachen waren im Jahr 2024 unter den Haupttodesursachen bei Männern.

65.435 Männer starben an ischämischen Herzkrankheiten (Durchblutungsstörungen des Herzens), bei Frauen waren es 48.038 Sterbefälle. Darunter führten Herzinfarkte bei Männern (24.875 Sterbefälle) häufiger als bei Frauen (16.383 Sterbefälle) zum Tod.

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Die häufigsten Sterbefälle durch Krebs bei Männern verursachten im Jahr 2024 Lungen-, Prostata- und Darmkrebs. An Lungen- sowie Darmkrebs starben Männer häufiger als Frauen. Bei Lungenkrebs waren es 26.465 Sterbefälle bei Männern gegenüber 18.716 Sterbefällen bei Frauen.

Hier spielen auch die unterschiedlichen Rauchgewohnheiten von Männern und Frauen eine Rolle – wobei diese sich zuletzt annäherten. Prostatakrebs trat nur bei Männern auf (15.486 Sterbefälle). Darmkrebs führte bei 12.741 Männern zum Tod, bei Frauen waren es 10.820 Sterbefälle.

Verletzungen und Vergiftungen

An Verletzungen, Vergiftungen und bestimmten anderen Folgen äußerer Ursachen starben Männer im Jahr 2024 häufiger als Frauen: 27.924 Männer gegenüber 20.984 Frauen. Dazu zählen unter anderem Sterbefälle aufgrund von Unfällen, Suiziden und tätlichen Angriffen.

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Seltener als Frauen starben Männer 2024 beispielsweise infolge psychischer und Verhaltensstörungen (28.131 Männer gegenüber 44.050 Frauen), darunter auch aufgrund von Demenzerkrankungen. Bei den Krankheiten des Kreislaufsystems stechen die Hochdruckkrankheit (Hypertonie) und die Herzinsuffizienz als Todesursachen hervor, die bei Männern seltener als bei Frauen auftreten.

Unterschiede bei Krankenhausbehandlungen

Geschlechterunterschiede sind auch bei den Ursachen für stationäre Krankenhausbehandlungen zu erkennen. Die drei häufigsten Hauptdiagnosen dafür bei Männern waren im Jahr 2023 Herzinsuffizienz, Vorhofflattern und Vorhofflimmern sowie psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol. Bei Herzinsuffizienz war das Verhältnis zwischen Männern (232.100 Krankenhausfälle) und Frauen (236.500 Krankenhausfälle) nahezu ausgeglichen.

Bei der Diagnose Vorhofflattern und Vorhofflimmern waren es etwas mehr Behandlungen bei Männern (185.400) als bei Frauen (164.700). Geschlechtsspezifische Unterschiede im Risiko- und Suchtverhalten spiegeln sich in der Zahl der Behandlungsfälle aufgrund von psychischen oder Verhaltensstörungen durch Alkohol wider: Diese Diagnose wurde fast dreimal so häufig bei Männern (169.800) wie bei Frauen (62.900) gestellt. (kaha)

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