Erlotinib - möglicher Durchbruch bei Lungenkrebs

Veröffentlicht:

Bei Lungenkrebs (NSCLC, Non-Small Cell Lung Cancer) seien die Behandlungsangebote bisher eher suboptimal, sagte Professor Christian Manegold vom Klinikum Mannheim auf einem vom Unternehmen Hoffmann-La Roche veranstalteten Presseseminar. Ein entscheidender Durchbruch für diese Patienten könnte aber die Entwicklung des oralen Tyrosinkinase-Hemmers Erlotinib sein.

Die Wirksamkeit von Erlotinib konnte in einer internationalen, prospektiven, randomisierten und Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie (BR.21) belegt werden, wie Manegold in Berlin berichtete. Die 731 Patienten mit NSCLC im Stadium IIIb oder IV hatten zuvor bereits ein bis zwei Chemotherapien bekommen.

Die Patienten erhielten 150 mg Erlotinib pro Tag oder Placebo. Unter Therapie mit dem Tyrosinkinase-Hemmer betrug die mediane Überlebenszeit 6,7 Monate im Vergleich zu 4,7 Monaten mit Placebo. Dies entspricht einer Verbesserung von 43 Prozent.

Nach einem Jahr lebten unter Erlotinib noch 31 Prozent und in der Placebo-Gruppe 21 Prozent der Patienten. Häufigste unerwünschte Wirkung war ein Hautausschlag (Rash), der sich meist spontan oder nach einer Therapiepause zurückbildete.

Erlotinib wurde im November 2004 von der US-Gesundheitsbehörde FDA zur Second- und Third-Line-Therapie von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC in den USA zugelassen. Erst kürzlich ist das Medikament auch in der Schweiz zugelassen worden. (otc)

Mehr zum Thema

Immuntherapie könnte bessere Wahl sein

Bei NSCLC im Alter eher auf Immunchemotherapie verzichten?

DGP-Kongress

Lungenkrebs-Früherkennung ante portas

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen