Kommentar
Keine einfache Lösung bei Krebs
Die Entstehung von Krebs folgt keinem einfachen und keinem einheitlichen Muster. Die einstige Hoffnung von Onkologen, mit wenigen, breit wirksamen Arzneien bei jedem Patienten mit einem bestimmten Tumortyp gleichermaßen erfolgreich zu sein, wurde bald stark gedämpft. Innerhalb der vergangenen drei Dekaden verzeichneten Krebsforscher jedoch ernorme Fortschritte in der Aufklärung der Krebsentstehung.
Dr. Robert A. Weinberg aus Cambridge in Massachusetts und Dr. Douglas Hanahan aus Lausanne in der Schweiz sprechen sogar von "Myriaden" von Therapieansätzen, die inzwischen aufgrund der neuen Erkenntnissein Studien geprüft oder bereits in der Klinik angewendet werden.
Bestes Beispiel für den Erfolg: Die zielgerichtete Therapie von Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie, die von dem Tyrosinkinase-Hemmer Imatinib oder von Nachfolgepräparaten profitieren. Es zeichnet sich ab, dass die Patienten durch diese Therapie eine Lebenserwartung haben wie die übrige Bevölkerung.
Eine einfache und einheitliche Lösung zur Therapie kann es wegen der Komplexität der Krebsentstehung also nicht geben. Doch durch die neuen Entwicklungen sind Onkologen auf einem guten Weg, das Beste für Krebspatienten herausholen zu können.
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